Land der Hämmer - Heimat Eisenwurzen

i6 Natur und Wirtschaft der Eisenwurzen Region Eisenwurzen: Ein geographisch-kulturräumlicher Begriff von Martin Heintel und Norbert Weixlbaumer Das Nahverhältnis des Instituts für Geographie der Universität Wien zur Ober österreichischen Eisenwurzen besteht nun schon seit dem Jahre 1991. Inhaltlich wurden dabei die beiden Großprojekte - der Nationalpark Kalkalpen Oberöster reich und die Oberösterreichische Eisenwurzen -thematisiert, vor allem aber die Bereitschaft der lokalen Bevölkerung zur Teilhabe an diesen Ideen regionaler Entwicklung analysiert.^ Das Kennenlernen von und Mitwirken an regionalen Entwicklungsaufgaben in ländlichen Räumen ist in den letzten Jahrzehnten verstärktes Aufgabenfeld geographischer Forschung. Den „Elfenbeinturm" in Richtung „Kirchturm" zu verlassen, Praxisfelder in universitäre Ausbildungskonzepte zu integrieren und umgekehrt einen „neutralen Zugang von außen" an regionale Problem- und Aufgabenfelder heranzutragen, ist Anliegen der intensivierten Zusammenarbeit zwischen Theorie und Praxis,zwischen der Geographie als Wissenschaft und der Oberösterreichischen Eisenwurzen als „Musterbeispiel" von Großprojekten regionaler Entwicklung in ländlichen Räumen. Die Oberösterreichische Eisenwurzen: Von einem einst historisch bedeutsamen Wirtschaftsraum zu einem neuerlichen Entwicklungsmotor? Wie präsentiert sich die Eisenwurzen nun im Spiegel geographischer Forschungs inhalte, wie wird sie in der Öffentlichkeit und bei der lokal ansässigen Bevölkerung überhaupt wahrgenommen, und wo gilt es, weitere regionale Entwicklungs potentiale aufzugreifen? Betrachten wir unterschiedliche topographische Karten, so wird der Begriff der Eisenwurzen nicht einheitlich verortet. Einige Darstellungsformen werden in Folge aufgezeigt: Im Österreichischen Oberstufen-Atlas (Hrsg.: Ed. Hölzel, 1980, Blatt 16/17,1:1,500.000) wird die Eisenwurzen in West-Ost-Erstreckung in etwa dem ober- und niederösterreichischen Grenzraum zwischen der Steyr und der Pielach zugeordnet. Im Unterstufen-Atlas (Hrsg.: Freytag 8i Berndt, 1991, Blatt 20/21, 1: 800.000) wird die Eisenwurzen zwischen Enns- und Ybbstal gesehen. In der Karte der Republik Österreich (Hrsg.: Bundesamtfür Eich- und Vermessungswesen, i960, 1 : 500.000) wird die Eisenwurzen ebenso wie in dem Großen ÖsterreichAtlas (Hrsg.: ÖAMTC,1982/83, Blatt 31/32;1:200.000)einzig in Niederösterreich zwischen Ybbs und Erlauf verortet. Auch die historische Fachliteratur (vgl. Eppel 1968^ und Mejzlik 1935)2 erteilt hier verschiedene Auskünfte bezüglich der genauen Lage. Um etwaigen Mißverständ-

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