Land der Hämmer - Heimat Eisenwurzen

i64 Glauben in der Eisenwurzen der Aschatalbrücke in Großramingzeigen.Aufdie Verehrung des hl. Georg verweist der in den achtziger Jahren eingeführte Georgi-Ritt bei der Vorstadtpfarrkirche St. Michael in Steyr; die Erinnerung an den hl. Blasius wird durch den an seinem Festtag in den Kirchen gespendeten Blasiussegen wach gehalten. Erwähnt sei der hl. Johannes Nepomuk, dessen Verehrung als Brückenheiliger durch Steinfiguren bei der Steyrbrücke in Aschach a. d.Steyr,der Ennsbrücke und der Laussagrabenbrücke in Losenstein,der Ramsauerbrücke sowie der Stephanie brücke in Mölln,aber auch durch die Nepomuk-Kapellen z. B. in Steyr, Weyer und Gaflenz dokumentiert wird.^e Sie kommtaber auch durch das bis heute praktizierte Johannes-Beten (15., 16., 17. Mai) bei der Peterbauern-Kapelle in der Lindau, Gemeinde Gaflenz, zum Ausdruck. Die Lindauer Bewohner treffen sich darüber hinaus alljährlich bei der Floriani-Kapelle des Baderlehner-Gutes zum FlorianiBeten (3., 4., 5. Mai) und bei der Mairsbichler-Kapelle zum Antoni-Beten (12., 13., 14. Juni). Auf eine bis heute anhaltende Verehrung des hl. Antonius von Padua in der Eisenwurzen kann auch aufgrund entsprechender Meßintentionen und der Teil nahme vieler Bewohner des Gaflenztales am Antonifest in der Radmer geschlossen werden. Das Vorhandensein von etwa 10 Hubertus-Kapellen Im Bezirk Steyr verweist auf eine lebende Verehrung des hl. Hubertus,des Schutzpatrons von Wild und Jägern. Eine bemerkenswerte Hubertus-Kapelle mit Glocke befindet sich oberhalb des Fuchsberg-Gutes,eine weitere beim Kronsteiner-Gut in Großraming. In den letzten Jahren wurden auch neue Hubertus-Kapellen errichtet, wie zum Beispiel auf der Mooshöhe,dem Übergang zwischen Unterlaussa und Weißwasser. Aufgrund der Ernennung der hl. Therese von Lisieux (t 1897) zur Kirchenlehrerin im Jahr1997 befassen sich die Bewohner auch der Eisenwurzen verstärkt mit ihrem Gedankengut und verehren sie, wie Heiligenbildchen und in den Kirchen aufliegendes Schrifttum bezeugen. Infolge der Marienerscheinungen in Lourdes(1858), Fatima(1917) und Medjugorje erfuhr die Marienverehrung Ende des 19. und im 20. Jahrhundert einen großen Aufschwung. Es entstanden zahlreiche Lourdes-Kapellen, regelmäßige Fatimafeiern werden durchgeführt. Zudem werden in den letzten Jahrzehnten verstärkt Fernwallfahrten nach Israel, Rom, Lourdes, Fatima und Medjugorje auch von der Eisenwurzen aus durchgeführt. Wenngleich der Wallfahrtsgedanke In den vergangenen Jahrzehnten eine Über lagerung durch Kulturtourismus und sportliche Aktivität erfahren hat, entspringt jede Pilgerfahrt bewußt oder unbewußt einem religiösen Bedürfnis. Wallfahrtsanlaß und äußere Form waren im Laufe der Geschichte immer einem gewissen Wandel unterworfen,das Kultkontinuum bleibt jedoch sichtbar, und das Hauptanliegen des gläubigen Menschen ist zu allen Zeiten dasselbe: Es geht um den Schutz im irdischen Leben und um die Erlangung des Himmelreiches nach dem Tode. Diese Grundmotivation jeglicher Heiligenverehrung ist in der Inschrift aufder Grabplatte des Berthold-Grabes(um 1347) prägnant zusammengefaßt: „Protege viventes, ad caelum duc morientes." („Beschütze die Lebenden und führe die Sterbenden in den Himmel.")^^

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