Glauben in der Eisenwurzen 161 Das Sebaldifestfindet jährlich am 19.August oder am Sonntag danach statt. Einem Pfarrerhebungsbogen aus dem Jahr 1967 ist zu entnehmen,daß in diesem Jahr am Sebaldifest rund 1000 Teilnehmer aus über 40 Pfarreien, besonders aus Nieder österreich, teilgenommen haben-^^ Pfarrer Franz Loimayr hielt 1970 fest, daß jährlich von April bis Oktober auf dem Heiligenstein 7-10 Gottesdienste stattfanden; dies entspricht auch der gegenwärtigen Anzahl der Gottesdienste. Feste Termine sind: Markustag, Bittmontag, Sebaldifest, Sebaldinachfest und Leonhardstag.Ansonsten sind eher Einzelwallfahrten aus den Orten des Enns- und Ybbstales zu verzeichnen, wobei als Motiv unter anderem auch die Eheanbahnung („Mann-Beten")für heiratslustige Mädchen eine Rolle spielt. Sonstige Heiligenverehrung Für die Volksfrömmigkeit wichtige Heilige sind die 14 Nothelfer. Als Volksheilige wurden sie seit dem Mittelalter in verschiedenen Nöten angerufen. Johann Carl von Reslfeld hat im Jahr 1727 für den Hochaltar der gotischen Margaretenkapelle in Steyr ein Gemälde geschaffen,das die 14 Nothelfer darstellt: zuoberst schwebt die Schutzfrau der Kapelle, die hl. Margarete,die mit Kreuz und Märtyrer-Palme versehen ist. Den Drachen teilt sie mit dem rechts darunter befindlichen hl. Georg. Daneben ist die hl. Barbara mit Kelch und Hostie sowie mit Palmzweig wiedergegeben. Ihr zur Seite gestellt ist die hl. Katharina mit Schwert und Palmwedel.Darunter befinden sich in waagrechter Anordnung der hl. Erasmus in Pontifikalkleidung mit der als Darmwinde gedeuteten Ankerwinde in der Linken; daneben der hl. Cyriakus mit einem kleinen Teufel auf einem Buch. Als zentrale Figur ist der hl. Dionysius in Pontifikalkleidung mit dem Haupt auf dem Buch wiedergegeben. Ihm zur Seite gestellt ist der hl. Blasius mit dem gedrehten Kerzenstock in der Rechten. Darüber ist der hl. Pantaleon dargestellt,dessen Hand am Kopf angenagelt ist. in der untersten Reihe befinden sich links der hl. Veit mit dem Kessel,daneben der hl. Christopherus mit dem Jesusknaben aufder Schulter sowie der hl. Ägidius mit der Hirschkuh; darüber der hl. Eustachius mit seinem Attribut, dem Hirsch.22 An der Südwand des Chores der Pfarrkirche Gaflenz sind in einem schmalen Bildstreifen die 14 Nothelfer fragmentiert wiedergegeben. Wir erkennen eine Szene, wie die hl. Margarete unversehrt dem berstenden Leib des Drachen entsteigt, der sie der Legende nach im Gefängnis bedrohte. Rechts davon ist die Marter des hl. Vitus dargestellt. Diese Wandmalereien,die auch Szenen aus dem Marienleben enthalten, wurden im 14. Jahrhundert geschaffen. Eine Vorstellung von der Heiligenverehrung des Hoch- und Spätmittelalters mag die Altarausstattung der mittelalterlichen Stifts- und der Pfarrkirche von Garsten bieten. Für die Stiftskirche sind folgende Altäre urkundlich gesichert: Magdalenenaltar, Benediktaltar, Katharinenaltar, Kolomansaltar, Altar der hll. Petrus und Paulus, Altar des hl. Antonius des Einsiedlers, Altar des hl. Martin und ein Bertholdialtar. Für die Pfarrkirche: ein Altar der hll. Leonhard und Wolfgang,ein Stefansaltar, ein Altar Mariä Verkündigung, der Hochaltar Johannes des Täufers und Stefans und ein Barbaraaltar. Der hl. Sebald als Pilger, Holzstatue, um 1430, Kot. Nr. 1.8.1.3.
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