Land der Hämmer - Heimat Eisenwurzen

Geschichte der Eisenwurzen 131 Beigroßen Jagden im Stodertal waren biszu 50Jagdtreiber beschäftigt(um igoo) Graf Dürckheim, Baron Pereira und Herzog Philipp von Württemberg, dessen Nachkommen bis heute noch Inhaber einer großen Jagd im Stodertal sind. Erzherzog Johann(1782-1859),der fast den gesamten österreichischen Alpenraum bewanderte und der von der Ausseer Gegend aus viele Gipfel des Toten Gebirges (1827 den Großen Priel) bestieg, war wohl einer der berühmtesten Vertreter der „romantischen Bergsteigerei". Die Zeit der „touristischen" Erstbesteigungen im Toten Gebirge begann 1804 mit dem Kleinen Priel durch Erzherzog Rainer. An dieser Stelle soll darauf hingewiesen werden, daß „unsere sogenannten alpinistischen Geburtsstunden, (...) nichts anderes als Hausnummern sind"(Lukan, 23),da zu wenig über die Bergbegehun gen der ansässigen Bevölkerung bekannt ist. Die Besteigung des Kleinen Priel war auch im Toten Gebirge der Beginn für eine Reihe von Erstbesteigungen.1817 wurde der höchste vollständig in Oberösterreich stehende Berg,der Große Priel(2515 m), von Sigmund Graf von Engl mit mehreren Jägern bestiegen. Die adeligen Jagd gesellschaften ließen sich vermehrt auch aufWanderungen in größere Höhen und aufGipfel ein,geführt durch einheimische Jäger,Almer und Bauern,die bald zu den ersten Bergführern wurden. Die Bedeutung dieser Leute, der „bodenständigen" Bevölkerung, wird viel zu wenig beachtet. Wer tatsächlich die Erstbesteiger vieler Berge im Toten Gebirge waren,wird nie mit Sicherheitfeststehen,da heute nur die „niedergeschriebenen", touristischen Erstbesteigungen bekannt sind. Ohne die ersten einheimischen Bergführer (in Hinterstoder waren dies der Schneider und spätere Lehrer Adam Langeder, der Wilderer und Holzschnitzer Matthias Hotz, Georg und Johann Auer, Ignaz Stallinger und Eustachius Prieler) wären viele Unternehmungen der Adeligen sicher gescheitert. Es ist anzunehmen,daß die ortsansässigen Führer schon früher, unabhängig von den Expeditionen der ersten Bergtouristen, manchen Gipfel bestiegen haben.

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