Land der Hämmer - Heimat Eisenwurzen

128 Geschichte der Eisenwurzen WAFFENRAD Karton-Werbeschild für ein Steyrer Waffenrad, um 1930 der Kirchengasse die erste Verkehrsampel in Betrieb genommen (1934) und die Enge und die Kollergasse zu Einbahnstraßen erklärt(1938). Trotz einsetzender Motorisierung blieb das Fahrrad bis nach dem Zweiten Welt krieg für weite Kreise der Bevölkerung das weitaus wichtigste, weil billigste Verkehrsmittel. Erst der Wirtschaftsaufschwung und der wachsende Wohlstand der fünfziger und sechziger Jahre, als sich allmählich ein immer größer werdender Teil der Bevölkerung auch am Land ein Auto leisten konnte und gleichzeitig aber auch das Umfeld für das Radfahren immer unattraktiver und gefährlicher wurde,führten dazu, daß das Fahrrad als veraltetes und unzeitgemäßes Fortbewegungsmittel betrachtet wurde. Der seit dem Ende der siebziger Jahre bemerkbare Trend zu größerem Umweltbewußtsein bescherte dem Fahrrad eine Renaissance - versinnbildlicht durch das Mountainbike,die moderne Form des Rades. Allerdings beschränkt sich diese neue Beliebtheit des Rades bis heute hauptsächlich aufden Freizeitbereich, während im Alltag weiterhin die Autonutzung dominiert. Der Traktor In der Betrachtung der historischen Entwicklung der Mobilität einer Region wie der Eisenwurzen nimmt der Traktor eine Sonderstellung ein. Seine Bedeutung liegt weniger in seiner Funktion als Fortbewegungsmittel des Landwirtes, sondern darin,daß die Entwicklung und vor allem der flächenhafte und lückenlose Einsatz des Traktors einen wesentlichen Schritt in Richtung einer vollständigen Mechani sierung der Landwirtschaft darstellte. Bis zur Industriellen Revolution war die landwirtschaftliche Feld- und Flofarbeit ausschließlich mit menschlicher Muskel- und tierischer Zugkraft verrichtet worden. Im Laufe des 19. und 20. Jahrhunderts wurden menschliche und animalische Kraft nun sukzessive zunächst durch die Dampfkraft, in der Folge durch den Verbren nungsmotor ersetzt. 1804 setzte der Engländer Trevithik erstmals eine stationäre Dampfmaschine zum Antrieb einer Dreschmaschine ein. 1861 wurde im Beisein Kaiser Franz Josephs I. in Schwechat der erste Dampfpflug in Österreich vorgeführt. Doch trotz solcher vielversprechender Anfänge erwies sich die Dampfmaschine als lediglich für den stationären Antrieb, nicht aber für den Zug landwirtschaftlicher Geräte geeignet, denn für den Einsatz aufdem Feld war sie schlichtweg zu schwer. Erst die Erfindung des wesentlich leichteren Verbrennungsmotors brachte Abhilfe in Form des Motortragepflugs. Er gilt als Vorläufer des Traktors. Die Entwicklung der Landmaschinentechnik ging in den wesentlichsten Zügen von den USA und Großbritannien, aber auch von Deutschland aus. Dort waren die bekanntesten Firmen entstanden: Ford, Lanz, Hanomag, Deutz etc. 1917 brachte Ford den berühmten „Fordson"-Traktor mit 22 PS auf den Markt, Lanz 1923 den „Ackerbulldog", 1924 erschien der erste Flanomag-Schlepper und 1927 der erste Deutz-Traktor. Jene wenigen Traktoren, die in der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg in oberöster reichischen Betrieben bereits eingesetzt wurden,stammten folgerichtig aus den USA und Deutschland. 1930 waren von 47 in Oberösterreich verwendeten

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