Land der Hämmer - Heimat Eisenwurzen

124 Geschichte der Eisenwurzen Das Automobil Um die Jahrhundertwende, als der Bau von Lokalbahnen seinen Höhepunkt erreichte und auch in der Eisenwurzen etwa das Projekt einer Bahn in das Stodertal ventiliert wurde(1906), begann auch das Automobilseinen Siegeslauf und läutete damit das Ende des Eisenbahnzeitalters ein. 1899 berichtete der „Alpenbote" erstmals von einem Motorfahrzeug in den Straßen Steyrs. Freilich blieb das Automobil noch lange Zeit ein Luxusobjekt, dessen Besitz ein Privileg der hauptsächlich städtischen Oberschichten war. Mit steigender Zuverlässigkeit und Betriebssicherheit, die das Automobil vor allem im Ersten Weltkrieg deutlich unter Beweis stellte, erkannten immer mehr Kreise in der Wirtschaft seine Vorteile, sodaß neben die rein private die gewerbliche Nutzung trat. In den Tälern der Eisenwurzen war dies vor allem der nun einfacher gewordene Transport von Holz mit dem Lastkraftwagen. Das Holz konnte nun direkt vom Holzschlagplatz zur weiteren Verarbeitung oder zum Letztverbraucher transportiert werden, ohne ein weiteres Mal umgeladen weden zu müssen - ein wesentlicher Vorteil gegenüber der Flößerei und der Eisenbahn. Im Jahre 1923 waren in den Bezirken Kirchdorf, Steyr-Land und Steyr-Stadt insgesamt 56 Personen- und 39 Lastkraftwagen gemeldet. Der Großteil davon entfiel auf die Stadt Steyr, wo vor allem die Steyrer Waffenfabrik zahlreiche Lastkraftwagen besaß. Der Motorisierungsgrad in den beiden ländlichen Bezirken war ausgesprochen gering: Im Bezirk Kirchdorf kamen 1923 auf 1 Pkw 2500 Einwohner, in Steyr-Land gar 3300, während sich im landesweiten Durchschnitt 1600 Einwohner einen Pkw teilten. Bis 1937 motorisierten sich diese beiden Bezirke weiterhin nur schwach, während andere oberösterreichische Bezirke wie etwa Perg kräftig aufholten. In der Eisenwurzen setzte eine stärkere Motorisierung „steyr in derZukunft".So stellte man sich um die Jahrhundertwende die zukünftige Verkehrsentwicklung Steyrs vor. [JIMI ; * .iL» '.iHiöisÄf

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