Land der Hämmer - Heimat Eisenwurzen

Geschichte der Eisenwurzen 123 Täler der oberösterreichischen Eisenwurzen verkehrsmäßig sehr gut erschlossen -zum Großteil sogar mit Vollbahnen, lediglich das Steyrtal durch eine Schmal spurbahn. Die Auswirkungen des neuen Infrastruktursystems „Eisenbahn" waren mannigfach. Die größte Bedeutung des neuen Verkehrsmittels lag in der Intensivierung und Verbilligung des Güterverkehrs. Bisher ungünstig gelegene Standorte besonders der Kleineisenindustrie erfuhren eine enorme Aufwertung,ihre Erzeugnisse waren dank der günstigeren Transportmöglichkeiten nunmehr mit einem Schlag auch auf weiter entfernten Märkten konkurrenzfähig. Gegenüber der Schiffahrt bot die Eisenbahn auch im Winter regelmäßigen Verkehr, sodaß die Ennsschiffahrt noch vor der Fertigstellung der gesamten Ennstalstrecke 1870 eingestellt wurde. Lediglich die Flößerei konnte sich bis nach dem Zweiten Weltkrieg halten. Im Bereich des Personenverkehrsführte die Eisenbahn durch ihren gegenüber den Postkursen dichten Fahrplan zu einer Erhöhung der Reisemöglichkeiten und zu einer bis dahin unvorstellbaren Verkürzung der Reisezeiten. Der Mobilitätsspiel raum der Bevölkerung vergrößerte sich erheblich. Platte man 1854-also vor dem Bau der Rudolfsbahn -für eine Fahrt von Weyer nach Linz noch etwa 11 Stunden rechnen müssen,so benötigte man für die gleiche Strecke 1912 nur mehr 2 Stun den 26 Minuten, die Reisegeschwindigkeit hatte sich mehr als vervierfacht. Dazu kam,daß sich im Gegensatz zum Postkurs nun mitunter sogar mehrmals pro Tag eine solche günstige Verbindung bot. In diesem Zusammenhang muß vor allem daraufhingewiesen werden,daß bis in die Zwischenkriegszeit die österreichischen Ost-West-Verbindungen von Wien aus nicht nur über Linz und Salzburg nach Tirol liefen, sondern auch über die Strecke Amstetten - Flieflau -Selzthal- Bischofs hofen, also über die Rudolfsbahn. 1912 verkehrten auf dieser Strecke immerhin täglich vier Schnellzugpaare und sechs Personenzugpaare! Da allerdings die Westbahn zwischen Amstetten und Salzburg schneller zu befahren war als die eingleisige Gesäusestrecke mit ihren engen Kurvenradien, verlagerte sich der Hauptverkehr in der Ersten Republik auf die Westbahnstrecke. „Reich-Raming". Eisenbahnbrücke der Kronprinz-Rudolf-Bahn über den Ramingbach beiseiner Einmündung in die Enns

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