Land der Hämmer - Heimat Eisenwurzen

112 Geschichte der Eisenwurzen Modell des Eisentransportschiffes vom Schiffsfund Altenwörth, Kat. Nr. 2.2.7.2. zugedacht gewesen ist. Ein bleibendes Niederlagsrecht für Aschbach hätte nämlich ohne Zweifel die wirtschaftliche Entwicklung im Ennstal, an der Eisenstraße gehemmt. Die Steyrer Händler hatten ohnedies bereits genug Probleme mit den Ennsern, die Maut von allen Waren verlangten, die ihre Stadt passierten. Sie besaßen nämlich auch das Privileg eines Niederlagsrechtes, und zwar auf alle Waren, die zwischen Ebelsberg und Sindelburg (bei Wallsee) transportiert worden sind. Der wirtschaftliche Abstieg des Donauhafens Ardagger hingegen hat sich bereits in der Auseinandersetzung der Herzogsleute mit den frelsinglschen Bürgern angedeutet. Damals war neben dem Herzog von Österreich und dem Bistum Freising noch eine dritte Macht im Spiel: der Herzog von Steier(mark) als Vogt der frelsinglschen Propstei Ardagger. Dieses Problem hatte sich jedoch von selbst gelöst, als Herzog Otakar IV. im Jahre 1192 starb und aufgrund der Georgenberger Handfeste von 1186 von den babenbergischen Österreichern beerbt wurde. Seit diesem Zeitpunkt hatten die Babenberger als Herzöge von Österreich und Steier(mark) sowohl die Erzabbaugebiete als auch die Salzgewinnungsstätten im Salzkammergut in ihrer Hand.Sie mußten sich nun auch um die Eisenverarbeitung und im Wege ihrer Bürger um den geregelten Absatz beider Güter kümmern. Der wichtigste internationale Handelsweg in Mitteleuropa aber war damals die Donau. Er wurde - darauf deuten viele Quellen hin - bis an den Beginn des 13. Jahrhunderts von Regensburger Kaufleuten dominiert,die auch die Verbindung mit den Großhändlern am Rhein herstellten. Sie organisierten die Jahrmärkte von Enns ebenso wie jene in Wien, und wir zweifeln nicht, daß sie auch für Ardagger zuständig gewesen sind. Innerhalb weniger Jahre sind sie nun dieser privilegierten Stellung verlustig gegangen und durch österreichische Kauf- und Amtsleute ersetzt worden. Dazu trug unter anderem die Stadtgründungs- und -erwerbungspolitik Herzog Leopolds VI. wesentlich bei. Um 1205/06 kaufte er die Stadt Linz, verlieh um 1212 Enns ein umfangreiches Stadtrecht und setzte mit dem Stapel- und Niederlagsrecht für Wien 1221 einen vorläufigen Schlußpunkt unter diese

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