Geschichte der Eisenwurzen III So darf es denn auch nicht als Zufall angesehen werden, daß der ursprüngliche Umschtagplatzfür das Vordernberger Eisen,der MarktTrofaiach,den Erzbischöfen von Salzburg gehört hat. Erst im 13.Jahrhundert wurde er als Handelszentrum von der landsfürstlichen Stadt Judenburg ausgeschaltet. Das Eisen des Kärntner Hüttenberges wurde in Althofen umgesetzt. Die Siedlung gehörte ebenfalls dem Erzbistum Salzburg.Ihre Monopolstellung wurde gleichfalls im 13. Jahrhundert gebrochen, und zwar von der landesfürstlichen Stadt St. Veit. Mit den gleichen Absichten trugen sich die Landesfürsten natürlich in Nieder österreich. Sie haben sich dabei letztendlich durchgesetzt, auch wenn der Weg dahin etwas länger und mühsamer gewesen ist. Er führte zunächst über den heute eher nicht so bedeutenden Markt Aschbach, für den in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts ein großer wirtschaftlicher Aufstieg geplant war. Zunächst wurde eine Stadtrechtsurkunde niedergeschrieben, die mit Ausnahme des Ortsnamens Wort für Wort identisch war mit jener von Enns aus dem Jahre 1212.Statt Enns wurde Aschbach eingesetzt. Diese Urkunde ist nie in Kraft getreten und wurde von keinem Fürsten bestätigt. Sie hat sich als Fragment im Kloster Wilhering erhalten, wo sie als Bucheinband Verwendung fand.Vielleicht wurde sie um 1266/67 geschrieben, als die Frage virulent wurde, wem der Markt Aschbach eigentlich gehöre. Die Bewohner Aschbachs haben nämlich bei einer Zeugen befragung zu Beginn des Jahres 1267 ausgesagt, daß ihre Siedlung von Herzog Leopold VI. als Markt gegründet worden sei (also vor seinem Todesjahr 1230). Er habe ihnen das Privileg eines Niederlagsrechtes für alle Waren, die aus dem Süden kamen,verliehen („...swelich gast durich die Perge mit sinem chaufschaze fest, der sol ez vuren ze Aspach und sol es da vaeil haben ..."), und hier vor allem das Stapelrecht für Eisen und Eisenwaren. D. h. daß alles Eisen nach Aschbach gebracht und den dortigen Bürgern zum Kaufangeboten werden sollte („... und swaz ysens man fuert durch di perge,daz hat niderlege dazze Aspach ..."). Aschbach war ursprünglich wohl nur ein Straßendorf am Weg von Steyr über St. Peter und Seitenstetten nach Ulmerfeld und Amstetten im Osten. Es galt als Lehen des Bistums Freising an die Babenberger. Die Privilegierung des nunmehr landesfürstlichen Marktes Aschbach war ohne Zweifel eine wirtschaftliche Maßnahme gegen die Bürger der im Aufstieg begriffenen freisingischen Stadt Waidhofen. Diese wurden nun - zumindest theoretisch - gezwungen, sämtliche Waren den Bürgern von Aschbach zum Kauf anzubieten, bevor sie noch „ihren" Donauhafen Ardagger erreichen konnten.Zu diesem gravierenden Handelshindernis kam noch der Umstand,daß sie mit ihrer Ware einen Umweg nehmen mußten. Mit dem Eisen hatte Aschbach sonst nur indirekt zu tun, weil es Ausgangspunkt des „Flötzerweges" nach Steyr gewesen ist. Das heißt, daß jene Schiffsleute aus der Eisenstadt, die Waren auf Enns und Donau nach dem Osten gebracht haben, auf dieser Straße zu Fuß nach Hause zurückgekehrt sind.Aufweichen Wegen und von wo sie nach Aschbach gelangt sind, kann heute nicht mehr gesagt werden. Ebenso unbekannt bleibt, wohin die Bürger von Aschbach das aufgekaufte Handelsgut verfrachtet haben. Am ehesten käme dafür der Donauhafen in Enns in Frage, denn Ardagger hat in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts seine Bedeutung eingebüßt-vielleicht nur deswegen,weil es freisingisch gewesen ist. Rätselhaft bleibt in diesem Zusammenhang auch die Rolle, die der Stadt Steyr
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