Einbindung in die jeweiligen Aktivi täten. Es bildet sich eine sehr aktive neue „Internationale" der jungen Künstlerinnen. Eine durchgreifende Bewegung,die auf informellen Kontakten der Künstlerinnen und Kuratorinnen beruhte, etablierte neue Rollenidentitäten und Kate gorien. Sie stiftete Verbindungen und ermöglichte es, dass Werke zirkulieren konnten oder erst vor Ort entstanden, sie schuf eine kura torische Freiheit, die keine instituti onsspezifischen Rücksichten kannte, manifestierte sich an ungewöhn lichen Ausstellungsorten und im Setting verblüffender Präsentations weisen. Diese „Szene"schien ein kollektives Subjekt, eine „fusion scene" und die Aktivitäten schienen ein „art rave" zu sein, da die soziale Komponente, die Besuche, Gegeneinladungen und das temporäre Zusammenleben auch als Medien der Selbstdarstel lung benutzt wurden.Das Sampling mit künstlerischen Formen auf Partys, Ausstellungen, die Festen glichen und bei denen die Ver gnügungsinfrastruktur auch gleich mit als Kunst inszeniert werden konnte, wurden auch als bewusst gestaltete ästhetische Oberfläche, als Form gedacht und umgesetzt. Diese Bewegung konnte teilweise in institutionelle Formen einfließen, die der Fntwicklungsdynamik der 80er-]ahre zu verdanken waren. In Österreich schuf die Tätigkeit der Bundeskunstkuratoren, die von 1991 bis 1999 jeweils in einem Zeit raum von zwei jähren über einen Betrag von damals 30 Millionen Schilling frei verfügen konnten, eine ideale Ausgangslage für ein breit gefächertes soziales und künstlerisches Fxperimentierfeld. Darin wurden die unterschied lichsten künstlerischen und intellek tuellen Ansprüche Form,wurden Genregrenzen (zwischen originär künstlerischen Aktivitäten und Film, Theater, Wissenschaft und Litera tur...) ausgeweitet und überschrit ten,wurden nicht nur Künstlerinnen sondern auch Theoretikerinnen und Kuratorinnen als Teile des Pro duktionszusammenhanges„Kunst" gefördert. Die Vielzahl der freien Kunstprojekte und die zuvor darge stellte Dynamik fanden auch auf europäischer Ebene eine Form der Institutionalisierung. Mit der„Manifesta" wurde ein Ausstellungstypus entwickelt und etabliert, der auf lokale Szenen und junge Künstler innen hin ausgerichtet ist. Im Rhythmus von zwei jähren hat ein Team von jungen Kuratorinnen die Aufgabe,aktuellen Trends nachzu spüren, inhaltliche Schwerpunkte zu setzen und in einer Ausstellung zu präsentieren. Situation outsicle the art metropolises with their rather overwheiming ränge of culturai offertngs was an advantage for the content of the work in Steyr and —paradoxicaliy(?)—also for the perception of it in international art circies. The big centres were occupied by the dominantinstitutions anyway, and the output of these culturai produclion areas was in many cases fore.seeab!e. The proliferating activities of a fluid scene developed in an exciting and challenging way, its innovative capacity gradually interesting even the art establishment. Out of the way art locations and the work of young artlsts and curators moved withln the ken of an expanding art public, thus setting the traditional value hierarchies in motion as well. What the work of art initiatives iike that In Steyr has achieved, along with upvaluing the periphery and establishing appropriate work contexts thereby, was the re-dimensioning of artistic work. it has changed both the way artlsts see themscives and how the public sees them. A not negligible byproduct thereby was the development of culturai competence for everyone with an interest in their own contemporaries and contemporary art or in maintaining the diversity of artistic activities. This diversity relates not just to the indtvidual artistic works but is conceived structuraliy as a complementary development process balancing rectifying market forces and thematic fashions of the dominant exhibition business. Locally networked production locations Hke for example that in Steyr have created a structurai diversity and corresponding potentiai for change, both of which constitute essentiai resources in our societies.
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