warm up Kunsthalle.tmpSteyr

Umsonst Johann Nestroy Stücke 35 Herausgegeben von Peter Branscombe Deuticke 1998 Auszug aus dem 1. Akt,Scene 1 bis 5 1. Akt (Platz vor dem Kaffeehause in StadtSteyr. Oberdem Eingang eine Tafel mit der Aufschrift:„Kaffee Cschiader"- Darunter eine zweite Tafel mit der Aufschrift:„Theater-Biiietten-Verkauf". Zwischen Oleander-Sträuchen stehen Tische und Stühle für die Cäste. In der Mitte des Prospektes ist der Eingang in das Kaffeehaus.) Personen Finster, Fabrikbesitzer von Regensburg Anastasia Mispl, ein altes Fräulein, dessen Verwandte in Stadt Steyr Emma Busch Arthur, Pitzl, Müller, Meyr, Fischer, Schauspieler in Stadt Steyr Gschlader, Kaffeesieder in Stadt Steyr Knapp,Theaterkassier Ein Marqueur Wildner,Agent Sauerfass, Wirt in Braunau Sali, seine Tochter Georg, Kellner Maushuber, Kapitalist, vormals in Wien Gastwirt IGNAZ Maushuber,dessen Sohn Frau Zepplmeyr, Bürgerfrau in Braunau Margaret(e), Köchin JACKL, Maz, Bauern Humpler,Pramper,zwei alte Bürger in Braunau Kratz, Bimmel,Schreiberl, Wirtschaftsbeamte in Braunau [Voll, Richter] [Radl, Müllner] Der erste Aktspielt in Stadt Steyr, derzweite und dritte in Braunau. Erste Scene (Gschlader, Knapp.) Gschlader (allein, ist beschäftigt Kaffeetücher aufdie Tischezu breiten). Das wird heut wieder ein wunder schöner Tag. Knapp (tritt während dieser Worte aus dem Vordergrund links auf;er trägt die Kartons mitden Sperrsitz-Karten). ]a leider, Herr Gschlader, wir werden's gspürn. Gschlader. Aber Sie tragen ja da ein ganzen Pack gsperrte Sitz und Logen und aufn Zettel steht;„Alles bereits genommen." Knapp, ja, das ist auf morgen zu der großen Wohlthätigkeits-Vorstellung, wo die Dilettanten spielen. Für heut ist alles zu haben,wird auch aufn Abend noch alles zu haben sein. Die Reis in die Bade-Saison muß uns halt wieder herausreißen. Gschlader. Und aufn Winter da kommen S' halt wieder zu uns; ohne Theater können wir nicht sein. So klein unsere Stadt ist, so haben wir doch einen unsinnigen Kunstsinn. Sie werden schon sehen, was Sie in die letzten acht Tag noch einnehmen werden. Knapp. Wird was Saubers werden. Morgen in der Dilettanten Wohlthätigkeit wird's überfüllt, und ein Provinz-Publikum braucht Zeit, wenn's Theater einmal voll war, unter vierzehn Tagen erholen sie sich nicht von der Depence. Aber die Geschäftsstunde hat geschlagen, ich muß hinein zu meinem Geschäft, wo kein Geschäft zu machen is.(Ins Kaffeehaus ab.)

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