Der Führer auf der Kronprinz Rudolf-Bahn

97 mit einem schönen , von 12 Säulen grtragenen Waffensaal. Weiter rii ckwärts bemerken wir bei klarem Himmel die Ruinen von Prägrad, der Wiege der mächtigen Paradeiser. Nächst Steindorf trifft die Ba.bn mit dem östlichen Ende des Ossiacher - See's zusammen und zieht sich an dessen nördlichem Ufer gegen Ossiach hin. 47. Ossiach. M. -H. li05· 12 m., E . 10·75 Km.= 1·417 MI., F .-Z. 18 Mnt., A. l .Mnt., Stg. 1 : 150, KI. K., Bz.-H. Klagenfurt. Die Station Ossiach am Ufer des Ossiacher See's gehört zu den reizendst gelegenen Ortschaften Kärntens. Der Ossiacher See li egt 488 m. über dem Meere und ist 10,769 m. laug und 1517 m. breit und hat eine sehr beträcbt-. li ehe Tiefe. Bei der Station Ossiach , wo der See am schmalsten ist, fährt man mit einem Nachen an's j enseiti ge Ufer zur ehemaligen Benedictinerabtei Ossiach, die entz iicke11d lieblich dasteht und sieb magisch schön in den Fluthen des See's spiegelt. In der Kirche befindet sieb die Grabstätte Boleslaw's II. , Königs von Polen, gestorben 1079. Sein wildes Leben hat ihm den Bannfluch des Papstes Gregor XII. zugezogen. Als Wiedervergeltung erliess er ein Verbot, in Krakau die Messe zu lesen. Sein Bruder, Bischof Stanislaus in Krakau, achtete jedoch nicht das Verbot, und wurde daflir von Boleslaw am Altare erschlagen. Von Reue ergriffen, begab sich Letzterer nach Rom, um die Lossprechung vom Kirchenbanne zu erwirken. Als er bei Ossiach vorbei wanderte, 7

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