12 denselben in rein gothischem Style wieder aufzubauen. In der Vorstadt-Pfarrkirche St. Michael, der ehemaligen Jesuitenkirche, ist vom Jahre 1678 ein Hochaltarbild von der in Steyr geborenen Malerin Katharina Gürtler zu sehen. Das Rathhaus ist ein zierlicher Bau des vorigen Jahrhunderts mit schlank aufstrebendem Thurme. Die Dominikanerkirche, jetzt von Jesuiten benützt, ist nach Aussen architektonisch minder schön, im Innern jedoch stattlich. Sehenswertb ist das herrliche fürstlich Lamberg'sche Schloss mit seinen grossen, dem Publicum leider schwer zugänglichen Parkanlagen und einer einzig in ihrer Art dastehenden Hirschgeweihe - Sammlung. Ein Flügel der Schlosszimmer ist durchgehends mit Möbeln aus Hirschdecken und Geweihen fournirt, enthält auch eine sehr interessante Sammlung von Rehgeweihen, und kann vom Publicum besichtigt werden. Ein Quertract besteht aus einem zweistöckigen Gebäude, dem ältesten Tbeile der Burg, und einem massiven viereckigen Thurme, welcher aus der Römerzcit stammen soll. Nicht unerhebliche historische Gründe sprechen dafür, dass uuter Markgraf Ottokar VI. auf der Burg zu Steyr das Nibelungenlied von Heinrich von Ofterdingen in der gegenwärtig vorliegenden Gestalt gedichtet worden sei. - Steyr kommt bereits i. J. 1082 urkundlich als eine Stadt vor. Hier stand auch die alte Burg cler Ottokare, die schönste im ganzen Lande, ein Gegenstand der Dichtung in jenen Jahrhunderten, um welche sich ein grosser Sa-
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