91 47. Ossiach. M.-H. 505·12 m., E . 10·75 Km.= 1·417 MI., _F•• z. 18 Mnt., A. 1 Mnt., Stg. 1 : 150, Kl. K., B~ -H. K.lagenful't. Die Station Ossiach am Ufer des Ossiacher See's gehört zu den reizendst gelegenen Ortschaften Kärntens. Der Ossiacher See liegt 488m. über demMeere und ist 10·769m. lang und 1517 m. breit und hat eine sehr beträcbtliche Tiefe. Bei der Station Ossiach, wo der See am schmälsten ist, fährt man mit einem Nachen an's jenseitige Ufer znr ehemaligen Benedictinerabtei Ossiach, die entzückend lieblich clasteht und sich magisch schön in den Fluthen des See's spiegelt. In der Kirche befindet sich clie Grabstätte Boleslaw's II., Königs von Polen, gestorben 1079. Sein wildes Leben hat ihm den Bannfluch des Papstes Gregor XII. zugezogen. Als Wiedervergeltung erliess er ein Verbot, iu Krakau die Messe zu lesen. Sein Bruder, Bischof Stanislaus in Krakau, achtete jedoch nicht das Verbot, und wurde dafür von Boleslaw am Altare erschlagen. Von Reue ergriffen, beg·ab sich letzterer nach Rom, um die Lossprechung vom Kirchenbanne zu erwirken. Als er bei Ossiach vorbei ,vanderte 7 machte die schwermüthige, friedliche Gegend einen solchen Eindruck auf sein Gemütb, dass er sieb entschloss, als gewöhnlicher Hausdiener in das Stift einzutreten. Er brachte da neun Jahre unerkannt zu und entdeckte seinen Rang erst am Todtenbette. Diese nicht recht glaubwürdige Geschichte wird eben von allen Geschichtsschreibern Kärntens erzählt.
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