Der Führer auf der Kronprinz Rudolf Bahn 1875

3-i be tehen drei Hochöfen, von denen abwechselnd immer zwei thätig sind, ein Drahtzug und ein Stahlhammer. Das alle zwei 'tunden erfolgende Ablassen des geschmolzenen Erze gewährt ein höchst interessantes Schauspiel. (+asthöfe: König· -von 'achscn, Brod und ::\fo, er. Als Ausflug· ist in erster Linie die Besteigung nnd Befahrnng des Erzberges zu empfehlen. Dieser Ber·g, so reich an )Ietall, dass es wie in einem Steinbrnchc zu Taa·e lie!).'t und ohne Yiele bergmünnü,che Vorrichtung lm,gehrochen wird nnd erst in 900 Jahren ganz ausgebeutet sein dürfte, wurde ·chon von den Tauriskern, später Yon den Hörnern ausgebeutet, nnd teht jetzt seit 1000 Jahren ununterbrochen in Betrieb. Die Gruben liefern jährlich über 2,000,000 Centner Eisen und beschäftigen iiber 5000 Arbeiter. In der Bcrgwerk~kanzlei iu Krumpcnthal erhält man die Erlaubniss zur Befahnmg der Stollen und die nöthige Begleitung. Besonderes Interesse erregen die sogenannten , chutzkammern, Klüfte mit den wundervofü,teu Gebilden der zartgeiisteten Eisenblüthe, deren Krystall beim Sc11immer der Grubenlichter oft wie ein Feenpalast rnn dem :-iebenfachen Farbenspiele des Regenbogens erglänzt. Auf dreiviertel der Höhe des Erzberges steht seit 17 2 ein einfaches Denkmal folgender Inschrift: ,,Als man zählte 800 Jahre bat man diesen edlen Erzberg zu bauen angefangen." Den Giebel ziert ein ei ernes Kreuz, an des en Fusse in einem verschlossenen Gehäuse ein von Schnorr gemaltes Votivbild mit - sinniger Inschrift des Erzherzoges Johann,

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