Krippenland an der Eisenstraße 1998

Weihnachtskrippen aus Steyr, Garsten , dem Enns- und Steyrtal, aus- gehend von der Barockkrippe bis zur volkstümlichen Nagelschmied- und Ennstaler Kastenkrippe. Dazu kommen bewegliche Krippen . Die Figuren der Bretterkrippe, die Vev Aigner für den Garstner Advent geschaffen hat, begleiten den Besucher zur Ausstellung. Einen besonderen Platz nimmt die Pöttmesserkrippe ein. Der Tiroler Ferdinand Pöttmesser (1895 - 1973) schnitzte nach seiner ersten Großkrippe (,,Diorama Bethlehem" in Einsiedeln in der Schweiz) an die 800 weitere Figuren, die 1973 von der Pfarre Christkindl erwor- ben wurden. Josef Seid! baute für die 778 Figuren auf 45 m 2 einen neuen Krippenberg. Sie gehört zu den größten Krippen der Welt. Die Ausstellung berücksichtigt aber auch das zeitgenössische Krip- penschaffen, von neuen Krippen und Krippenideen bis zur kunst- handwerklichen Gestaltung und Auseinandersetzung mit dem Weih- nachtsthema in der modernen Kunst. Die Weihnachtskrippe als volkstümliche Darstellung des Gesche- hens der Heiligen Nacht gibt dem Thema „Land der Hämmer - Hei- mat Eisenwurzen" eine tiefere Dimension. Lassen wir uns ansprechen von ihrer Botschaft, nicht als Verniedlichung von Weihnachten, sondern als Denkanstoß, im Staunen, wenn sich der Betrachter wie- derfindet in den Menschen der Krippe unter dem Stern von Bethle- hem, sei es im ärmlichen Stall, ,,weil in der Herberge kein Platz für sie war", in der Freude der einfachen Hirten und Gabenbringer, in den Drei Königen, aber auch in der Flucht nach Ägypten. Die Betrachtung der Krippe könnte Einladung zu Besinnung und Stille werden. 8