Krippenland an der Eisenstraße 1998
Die Schauschmiede 1. Über die ganze Längsseite des Hauses erstreckt sich der Besu- chergang, von dem aus man den Nagelschmieden bei der Arbeit zuse- hen kann. Bilder aus der Dambacher Vergangenheit stellen den Bezug zu den Nagelschmieden her. Hier wird auch der Werdegang vom Erzklumpen bis zum Nagel in einfacher Form dargestellt . 2. Die Schmiedstube ist ein einfacher und doch sehr heimeliger Raum mit Holzdecke, Lärchen-Fußboden, Kachelofen, Eckbank und Jogltisch, Kastl und Heferlbord . Im Herrgottswinkel steht eines der letzten echten Dambacher Nagelschmiedkripperl. Es stammt aus dem „Häusl im Perngraben No. 1", das schon 1647 eine „Nagl- schmidtgerechtigkeit" besaß. 3. In der Nagelschmiedwerkstatt steht eine gemauerte Esse (Feu- erstelle) mit einem uralten birnförmigen Lederblasbalg. In den gestampften Lehmboden sind drei Eichenstöcke eingelassen. Auf die- sen sind die Vorrichtungen zur Nagelerzeugung befestigt: Nagelam- boss, Dogge, Schredel, Nageleisen mit Keil, Hammerl und Schnel- ler. Jeder Schmied hat einen dieser Arbeitsplätze zu seiner Verfügung. Damit die fertigen Nägel nicht auf den Boden fallen, sind die Stöcke mit einer Blech-Plattform verbunden, in der sich die Nägel abkühlen. 4. Im Nebenraum (Hauswerkstatt) steht der Federhammer, auf dem größere Werkstücke bearbeitet werden . Auch ein „Schmied-G'sell" ist hier bei der Arbeit zu sehen: Es ist eine Hammervorrichtung, bei der der Schmied den Hammer mit dem Fuß betätigt, damit er bei- de Hände für das Werkstück frei hat . Der Raum ist bis zum Dach- first offen, um das Dröhnen des Hammers nach oben abzuleiten. Bemerkenswert sind die außen an den Fenstern angebrachten Blu- menkistl nach alter Bauart. Als Ganzes passt die Schmiede tadellos in das Dambachtal. Sie soll für alle Besucher Zeitzeuge einer vergangenen Tradition sein. 38
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