Krippenland an der Eisenstraße 1998

DIE NAGELSCHMIEDE IM DAMBACHTAL Ein altes Handwerk wird wiederbelebt Von Franz Sallinger Das Dambachtal ist eingebettet in einen Kranz von 800 m hohen Bergen, im Talschluss dicht bewaldet, mit steilen Wiesen, die zum Dambach abfallen und der Landwirtschaft nur kargen Raum gewähren bis hinaus zur Enns , in die der Dambach fließt und den Anschluss schafft nach Garsten und zur Stadt Steyr. Heute ist das Dambachtal , eine Ortschaft der Marktgemeinde Garsten, zusammen mit Mühl- bach und Oberdambach ein beliebtes Wander- und Erholungsgebiet mit den Spuren einer alten Vergangenheit. Im Waldgebiet, das zur gräflichen Herrschaft des Schlosses Lam- berg in Steyr gehörte (heute Bundesforste), gab es Schindelhacker und Köhler. Sie lieferten die Holzkohle für die Kleineisenbearbeitung. Im Tal entwickelte sich eine eigene Dorfgemeinschaft. Dambach wurde seit dem 16. Jahrhundert zum Tal der Nagelschmiede mit eigener Zunft, die sich mit dem Handwerkszentrum in Steyrdorf und Aichet messen konnte und eine Konkurrenz zu Losenstein wurde. 1658 leb- ten 28 Nagelschmiede in Dambach, später gab es 38 Schmieden und zwei Zainhämmer. Das Handwerk- die handgeschmiedeten Nägel wurden bis Ungarn, Russland, Türkei und Serbien verkauft - sicherte einen bescheidenen Lebensunterhalt . Mit dem Aufschwung der Industrie in Steyr (Josef Werndl , um 1850) und der maschinellen Herstellung der Nägel verlor das Handwerk seinen goldenen Boden. Viele Nagelschmiede gingen in die Waffenfabrik oder mussten umlernen: Der Lahrndorfer Nagel- schmied Heinrich Putz wurde Schneider, Andreas Hebrank ging spä- ter in die Messerfabrik Hack. Um 1900 gab es nur noch vier Nagel- schmieden. 1954 schloss die letzte aktive Nagelschmiede, die Josef Bret- tenthaler mit seinen Söhnen Kilian und Wilhelm betrieben hatte. Als letzter Nagelschmied hat Wilhelm Brettenthaler 1985 emer 36

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