Krippenland an der Eisenstraße 1998

KRIPPENLAND AN DER EISENSTRASSE Jubelkarl, Blasengerl und Mausköpfl Eine Einführung von KARL MAYER Die Weihnachtskrippe - hineingestellt in den heimischen Lebens- raum einer Region, die von der Bearbeitung des Eisens geprägt wur- de und deren Wurzeln zurückführen in das Wirkungsfeld des ehe- maligen Benediktinerstifts Garsten. Das Krippenland an der Eisenstraße ist erst jüngst in seiner Bedeu- tung entdeckt worden. Es war nicht viel bekannt über die eine oder andere noch erhaltene Krippe in den Bauernhöfen und Bürgerhäu- sern etwa in Garsten, außer dass sie „maualt" ist und „dass sie ein Nagelschmied gebaut haben soll". Auf eine dieser Kastenkrippen hat- te der Besitzer schon 1926 geschrieben: ,,Dieses Kripperl ist cirka 100 Jahre alt. 12. Dezember 1926. F. M". Mit dem überlieferten Satz „Der Einsiedler in der Klausn tat bitten um a Jausn" verwies er auf eine typische Krippenfigur. Heute ist das Krippenland an der Eisenstraße mit seiner alten Krip- pentradition wiederentdeckt. Alte Krippen wurden der Vergessenheit entrissen, die Besonderheit der Nagelschmiedkrippe konnte nach- gewiesen werden. Die Nagelschmiede waren bei all ihrer handfesten Arbeit auch sen- sible, kunstfertige Menschen, die in ihrer Freizeit im Winter ihre „Nagelschmiedkrippen" bauten, Kastenkrippen mit dem typischen Felsaufbau (gleich den gewohnten heimischen Konglomeratfelsen) und den Loahmmandelfiguren, in die sie ihre ganze Lebensart hin- einlegten. Man sagt von den Nagelschmieden, sie seien immer zu 3

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