Krippenland an der Eisenstraße 1998

RAUM 3: SAAL Der Ausstellungsraum ist den volkstümlichen Krippen, im Besonderen der Nagelschmiedkrippe gewidmet. Interessant ist, was Pfarrer i.R. Andreas Hebrank in der Familienchronik über seinen Großonkel Alois Hebrank (1827-1907, auch Loisvetter oder terischer Lais genannt) geschrieben hat: „Neben seiner Arbeit als Nagelschmied und Schlosser befasste er sich auch mit der Krippelschnitzerei . Die kleineren Krippen, die er mit selbstgeschnitzten oder auch gekauften lehmgebrannten Figuren aus- stattete, brachte er in einem Buckelkorb nach Steyr und bot sie dort am Stadtplatz zum Verkaufe an. Wegen ihrer Originalität und wohl auch Billigkeit wurden sie gern gekauft, zumal sie in jeder Stube leicht Platz fanden. In seiner Stube hatte er auch eine selbstverfertigte große Krippe auf- gestellt, die zum Schutz vor Staub mit einem Glasfenster ver- schließbar war. Sie war reich an Figuren aus Holz. Unter diesen hat- te es den Besuchern, die von der Umgebung gern zum Schauen kamen, besonders der „Wundersmann" angetan. Seine ganze Haltung - die rechte Hand hielt er in Augenhöhe vors Gesicht - drückte höch- stes Erstaunen aus und in Erkenntnis, wen er in der Krippe gefun- den hatte, versank er in Anbetungsstellung. Die Figuren waren höchst originell und dem heimatlichen Gedankenkreis entnommen. Ein Hirte z.B. trug auf seinem Rücken eine zart geschnitzte Hüh- nersteige mit kleinen Hühnern als Krippenopfer. Ein anderer wieder trug nach Art der „Kraner" und Umgeher eine Kraxe mit allerhand Waren. Selbstverständlich gab es auch Wälder mit Wild und Jägern, Berge und Felsen mit Wasserfall und Mühlen. Der Stall selbst war mit einem Öllämpchen beleuchtbar, das seinen Schein durch ein 16

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