Krippenland an der Eisenstraße 1998

die rauschende Welt barocker Prachtentfaltung wieder. Es sind kost- bar gekleidete Figuren mit Köpfen aus Wachs oder Holz und geschnitzten Händen und Füßen. Die Augen sind schwarze Wachs- tröpfchen . Museum der Stadt Steyr 11. Buchsbaumkrippe: Anbetung der Hirten Ungefasste Figurengruppe von Marian Rittinger, um 1705; H 32 cm, in vergoldetem Schrein. (siehe Abb.: Umschlag hinten) Die Buchsbaumkrippe gehört zu den ausdrucksstärksten Kunstwer- ken des Garstner Laienbruders und Bildschnitzers Marian Rittinger (1650 - 1712). Der Künstler versetzt die Anbetung der Hirten in eine strohgedeckte Hütte. Innig, verhalten wenden sich Maria und Josef dem Jesuskind zu, während sich von der anderen Seite drei Hirten, sichtlich bewegt , dem Jesuskind nähern. Der Alte, der Hut und Stock abgelegt hat, verehrt kniend das Kind, ein jüngerer, dahinter, wen- det den Blick, um einem dritten Hirten, der gerade in die Hütte tritt, seine Freude mitzuteilen. Jede Figur ist ein Kunstwerk für sich, sowohl im Detail des Gesichtsausdrucks, der Hände und der Finger als auch in der Komposition , der harmonischen Einheit von Gestik und Bewegung. Und selbst das Beiwerk - Hut und Stab der Hirten, Ochs und Lamperl , das Stroh der Krippe, Fels und Blattwerk - fügen sich in das Andachtsbild. Literatur: Walter Luger, Marian Rittinger und Johann Karl von Resl- feld - zwei Barockkünstler von Garsten. In: Kulturzeitschrift Ober- österreich Heft 1/ 1982, S. 45 ff - Kirche in Oberösterreich, 200 Jah- re Bistum Linz, Ausstellungslkatalog 1985: S. 219ff., S. 494 . Stiftsmuseum Garsten 15

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