Krippen in der Vorstadtpfarre St. Michael / Stevr Die erste Krippe in der Pfarre St. Michael in STEYR war eine Bretterkrippe, von den Jesuiten ca. um 1680 angefertigt, bestehend aus Figuren in Lebensgröße. Sie ist heute vermutlich in Privatbesitz (HASLACH im Mühlkreis). Die Jesuiten setzten die Bretterkrippe neben szenischen Krippenspielen zur Untermauerung ihrer Verkündigungsarbeit ein. Ob die Bretterkrippe dem Josefinischen Krippenverbot (Josef II, 1780 - 1790 Kaiser von ÖSTERREICH) zum Opfer fiel, ist leider nicht nachweisbar, aber möglich. Um ca. 1800 wurde ein vierteiliges Krippenbild, Öl auf Leinen, angefertigt und zur Weihnachtszeit vor das Hochaltarbild gehängt. Es ist nicht bekannt, welcher Künstler dieses Bild geschaffen hat. Leider ist von diesem Semälde nur noch der obere Teil mit der Darstellung des Slorienengels erhalten geblieben. Dieser Bildteil und ein altes Foto von der Sesamtansicht belegen diese Angaben. Auch an dieser Darstellung hatte man sich satt gesehen. 1926 fertigte Kaplan KÖNIS5EDER mit der Pfarrjugend und der Unterstützung ortsansässiger Handwerker, wie Tischler, Slaser und Kupferschmiede die noch heute in Verwendung stehende dreiteilige Kastenkrippe (270 X 90 X 70 cm) an. Den Rahmen dazu entwarf der berühmte Stahlschnittmeister Prof. SERSTMAYR. Mehr als 100 geschnitzte und gefasste Figuren wurden beim tiroler Schnitzmeister Johann SEISL (1861 - 1933) in WÖRSL gekauft. Mit den vorhandenen Figuren können 10 verschiedene Szenen, wie zB Maria Verkündigung, Herbergssuche, Christi Geburt usw. dargestellt werden. Die Figuren sind von höchster Qualität. Finanziert wurden sie durch mehrere Privataktivitäten wie Sternsingergänge und Haussammlungen. Die Steyrer Zeitung berichtet in ihrer Ausgabe vom 5.1.1927 überschwänglich, dass die Pfarre St. Michael seit dem Advent 1926 nun auch eine schöne und richtige Krippe besitzt. Noch einige interessante Bemerkungen zu den in unserem Raum üblichen Kastenkrippen, auch Nagelschmiedkrippen genannt:
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