Ingeborg Krenn - Häuserchronik der Altstadt Steyr

Die Besitzer dieses Hauses hatten einen verzücken Dienst von 2 kr am Martinitag zur Herrschaft Gschwendt zu leisten. Die rad. Eisenhandlungsgerechtigkeit wurde zufolge ger. Bew. v. 3.9.1845/Nr. 3247, auf das Ansuchen der Eheleute Rumpfhuber gelöscht. 28 Die reiche, mit Stuck verzierte Barockfassade stammt aus der Mitte des 18. Jh. 29 Nur Eingeweihte kennen jenen interessanten Kopf eines Mannes, der heute hinter der Eingangstür des Hauses allein und unbeachtet weinselig lächeln herunterschaut. Eine Art Halskrause, aus der er heraussteigt und die Zipfelmütze haben manche dazu bewogen, in ihm einen Hanswurst zu sehen. Für mich aber ist dieser steinerne Kopf das Konterfei eines biederen Steyrer Bürgers (vielleicht eines Besitzers dieses Hauses) das die Laune und der Witz eines Baumeisters (ev. einmal als Erkerträger) an die Wand praktizierte. 1727 u. 1824 abgebrannt. 1 Urbar Gschwendt 1491, S. 23: „... dint von einem hawß jn der Enng 16 d.“ (Es wäre auch möglich, dass Hämerl Besitzer des Hauses 169 war.) 2 StB 1543, Bl. 26. 3 StB 1567, BI. 32'. — StB 1586, Bl. 36. — Preuenhuber, S. 329: Michael Aidn, Sohn des Antoni Aidn, der 1538 Stadtrichter zu Freistadt war, hatte die Bürgermeisterwürde von 1595—1597 inne. — Im Jahre 1600 wurde der Rat zu 8000 DK Strafe verurteilt, weil die katholischen Predigten nicht genug besucht worden waren. Von Rats wegen wurden deshalb, einige Ratsbürger, darunter Michael Aidn, am 7. 8. nach Linz beordert, wo man sie festhielt, bis das Geld bezahlt wäre. Dort erkrankte Michael Aidn, „wurde auf hartes Bitten in die Stadt in Sebastian Summerauers Haus gelassen“, wo er 4 Tage später, 65 Jahre alt, starb. 4 StB 1597, Bl. 48: „Vmb Simoni (28.10.) von Michaeln Aiden erkhauft.“ 5 Test. d. Vlrich Auracher v. 25.9.1604: Er „vermacht seiner HF Susanna, weillendt Herrn Hannsen Khlingler's vnd Catharina Taufkircherin Tochter, vnd den 3 Söhnen Hanns, Wolf vnd Ulrich die Behausung am Plaz in der Enngen zwischen Wolfen Gruebers vnd Valthin Laußtrer Behausungen gelegen. Geöffnet 9.3.1609. 6 RP 1611/219/5.9.: Spänesperger bekommt das Bgr. —StB 1620, S. 78. — Emigr. 1626, Nr. 68. — RP 1630/133'/ 17.9.: Wolff Auracher fragt sich im Namen seines Katers (=Stiefvaters) Tobias Spänesperger wegen der Behausung an und bekommt den Bescheid, sie sei bereits verkauft, er oder jemand anderer könne sie aber in Jahr und Tag gegen Barbezahlung ablösen. 7 StB 1635. S. 57. 8 StB 1648, S. 36. —RP 1613/205/18.9.: Egidi Sippachmayr Bgr. gegen 15 RT Bg.-Geld. — Totenreg. II: gest. 27.10.1646 an Wassersucht, 66 Jahre alt. 9 RP 1650/391/22.12.: Wolff Händl hat das Wuschletitschische H. gekauft um 800 fl und 8. RT LK. Jedoch im StB 1651, Nr. 144 und Beichtreg. 1652, Nr. 47 heißt es Heydl und Haidl. 10 Urbar Bruderhaus 1600, Nr. 3: „Herr Johann Wendtenzweig ... von dem Georg Mittarmayrischen altens Sebaldt Handlischen Hauß dient“ 11 Ebda. 12 RP 1675/5/11.1. — Fam.-Gesch. siehe Haus 142. 13 Ebda: Joh. Wendtenzweig bekommt das Bgr. auf die Handlung gegen 20 RT Bg.-Geld. —Totenreg. II. 14 StB 1694, S. 48. — Martini-Dienst 1700, Nr. 13: 8 d. —Ther. Rekt. 1751, Nr. 125 gibt für eine Veränderung im Jahre 1723 einen Wert von 2000 fl an. 15 Brand 1727, Nr. 67. — StB 1735, Nr. 141. 16 StB 1735, Nr. 241. —RP 1735/229/13.9.: Bgr. auf die Eisenhandlung „allermaßen es dessen Compagnisten Herrn Brandetschki verliehen worden“ gegen 18 fl Bg.-Geld. — Ther. Rekt. 1751, Nr. 125: 1400 fl. — Ther. Kat. 1752, Bl. 11. 17 StB 1754, Bl. 8. — GB 1773, Bl. 32. 18 GB 1773, Bl. 32. — Inst. II/330: Supplique der Brandegskischen Kinder, Wien, 16.11.1784 um Anschreibung Carl Schreiners als Gewährträger, da keines von ihnen die Behausung „mit Rücken besitzen kann“. 19 GB 1833 Bgn. 4, dem alle weitem Besitzer entnommen sind. — Gew.-B. I/194, 195: Gewährsanschreibungsgesuch v. 14.8.1796. Mag.-Bew. 16.9.1796. 20 Gew.-B. II/204, 205: Aufsandung Wien, 6.8.1808. Nach Auflassung der gemeinsam zwischen den Brandegskischen Erben bestandenen Handlungsgesellschaft kauft Franz Br. das Haus um 6000 fl. die Gerechtigkeit um 1400 fl. Mag.-Bew. 10.8.1808. 21 Gew.-B. V/572: Einantw. u. Mag.-Bew. v. 27.8.1836/Nr. 2550. Schmidt ist der Inhaber der Baumwollgespinstfabrik zu Sierning.

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