Ingeborg Krenn - Häuserchronik der Altstadt Steyr

Von diesem Haus wurde am Martinitag ein verzickter Dienst von 4 kr (Urbar 1491: 3 d) an die Herrschaft Gschwendt geleistet. Die rad. Wirt- und Leutgebschaftsgerechtigkeit wurde zufolge Bescheid v. 11.2.1871/Nr. 290 auf das Gesuch des Josef Pöltl gelöscht. ImWiderspruch zu Pillewizer, H. Verz. 1825 und zu Lychdorff, 26 die das Haus Enge 15 als „Gasthaus zum goldenen Stuck“ bezeichnen wird es im Kauf-V. v. 24.10.1794 „zum schwarzen Elephanten“ genannt. Das Haus steht mit der sehr steilen Giebelseite zur Enge, das Hinterhaus mit der Traufseite zur Enns. Gotischer doppelter Säulengang und gotisches Fenster im Hof. Im 1. Stock stehen ein spätgotischer und ein romanisch runder Türstock einträchtig nebeneinander. Im 2. Stock tritt man durch einen schönen Renaissancetürstock, der das Rottaller-Wappen und die Hausmarke mit der Jahreszahl 1545 (ausgebessert auf 1695) trägt, in den großen Tanzsaal des ehemaligen Gasthauses, dessen Stuckverzierungen aus der Barockzeit die vier Jahreszeiten an die Zimmerdecke bannen. 1727 und 1824 abgebrannt. 1 Lychdorff, Schmiedeeiserne Schildhalter. 2 Urbar Gschwendt 1491, S. 23. — Verl.-Inv. d. Chaßpar Rottaller v. 13.12.1519- — Fam.-Gesch. siehe H. 62. 3 Verl.-Inv. ebda. — Preuenhuber, S. 213, 214: Georg R. 1509 als Ratsbg. genannt. — Wussin, Grabdenkmale Nr. 73. — Pantz, Grabdenkmale II, S. 14: Grabstein des Georg Rottaller, gest. 26.6.1516 und der Margarethe, seine HF, gest. 1519, sowie beider Sohn Kaspar, gest. 24.8.1519. 1. HF d. Georg R. war Katharina Richtscheidel, 2. Margarethe. „Fast zur selben Zeit treten in Steyr und Graz Rottaller auf, deren Zusammenhang zwar nicht nachgewiesen, aber höchst wahrscheinlich ist.“ 4 Ebda. 5 Preuenhuber, S. 213: 1. HF Catharina, 2. Margareth Limbergerin. Beider Tochter Barbara war nacheinander mir Hanns Fennzl, Hanns Weiß und Steffan Vorßter verheiratet. — StB 1543, Bl. 25. 6 StB 1567, Bl. 30'. 7 StB 1573, Bl- 34'. — Fam.-Gesch. siehe H. 75. 8 StB 1583, Bl. 36'. — StB 1586, Bl. 34'. — RP 1595/6/9.6. Das Haus des Hanns Weiß wird als sehr baufällig bezeichnet. 9 StB 1597, Bl. 42': „von seinem Vorsidl Hannsen Weißen herrüerent.“ — StB 1620. S. 75. — Inwieweit Verwandtschaft zu den Vorstern der H. 16, 98, 110 u. 154 vorliegt, konnte ich nicht nachweisen. 10 StB 1635, S. 56. — StB 1649, S. 20. — Pantz, Gewerken, S. 259: Georg R., 1585 Gewerke zu Lainbach, 15901625 RM zu Eisenerz, erwirbt 1622 das Bgr. zu Steyr, stirbt als Oberwaldmeister 1642 in Eisenerz. Seine Ehefrau Regina ist die Ww. des RM Martin Silbereysen. 11 StB 1651, Nr. 139: „der Statt haimbgefallen, 1390 fl, 6 ß, 10 d.“ — Beichtreg. 1652, Nr. 42. 12 H.-Beschr. 1669, Nr. 25: Sebastian Erlacher, baufällig, armer Bewohner. — Totenreg. II: gest. 17.2.1677, 63 Jahre alt. 13 RP 1675/44/4.2.: Ansuche um Steuernachlass. — Testamente: Vergleich zwischen Hanns Jacob Abrauffer und seiner Ehewirtin Maria Magdalena vom 31.12.1693; er übergibt ihr wegen hoben Alters Haus, und Gewerbe gegen Kost, Versorgung und 400 fl („damit er sich einen Trunk und anderes schaffen möge“). Trotzdem scheint sein Name in den StB 1694 u. 1695, S. 46 wieder auf, obwohl Maria Magdalena erst 1697 ertrank (Test. v. 5.12.1693, amtl. Eintragung). — Urbar Gschwendt 1662, Bl. 250: „Hannß Jacob Abräfer vnd Sebastian Jerlacher von der Georg Reinprechtischen Behausung zwischen der Pfaffenbergerischen und Seiderischen Behausung 16 d.“ — Siehe Anm. 12 14 RP 1695/36/15.2.: Rat. 15 RP 1713/121/7.7. — Bgr.-Verl. 3710/9: Bgr. auf die Wi. gegen Aufhebung der Goldschmiedprofession, 10 RT Bg.-Geld, kauft das Haus des verstorbenen Tobias Fischer. — RP 1707/187/21.10: Auer bekam ursprünglich das Bgr. auf sein HW (Gold- und Silberarbeit) gegen 4 RT Bg.-Geld. — Totenreg. III: gest. 24.2.1746, 68 Jahre alt. 16 StB 1735, Nr. 136. — GB 1833, Bgn. 9: Kauf-V. v. 28.12.1747. Diesem GB sind alle weiteren Besitzer entnommen. — RP 1747/194/29.12.: Wohlzogen, Hofkellner im Stift und Kloster Lambach, bekommt das Bgr. auf die Gastgebschaft gegen 10 fl Bg.-Geld. — Ther. Rekt. Nr. 120: 2000 fl. — Totenreg. V: gest. 28.5.1796, 75 Jahre alt. 17 Gew.-B. I/44—47: Kauf-V. v. 24.10.1794 um das „Gasthaus zum schwarzen Elephanten“ gegen 7500 fl und 3 Species DK LK. Übergabetag 31.10.1794. Mag.-Bew. 1.10.1794. — Totenreg. V: gest. 20.2.1799, 51 Jahre alt. 18 Gew.-B. I/436/Ehe-V. v. 1799. Die verw. Elisabeth Pichlerin heiratet den „herrschaftlich Leonsteinischen Pupillen und Kellner, der bei mir im Dienst gestanden.“ Mag.-Bew. 1.6.1799. 19 Gew.-B. II/937: Ehe-V. v. 6.4.1813. Die Ww. Victoria Aignerin ist die Tochter des Leopold Arigler, Müllermeister, und der Franziska.

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