Ingeborg Krenn - Häuserchronik der Altstadt Steyr

Von diesem Haus wurde ein Burgfriedensdienst von 2 fl 30 kr zum Stadtpfarrkirchenamt (Elendzechenstift) geleistet. Die rad. Eisen-, Geschmeid- und Nagelhandlungsgerechtigkeit wurde laut Kauf-V. v. 1.8.1800 von Franz und Theresia Margelick um 1500 fl an den hiesigen Eisen-, Geschmeid- und Nagelhandlungsgerechtigkeit verkauft. 27 An ihrer Stelle ließ Karl Steibl die Wirts- und Leutgebschaftsgerechtigkeit von seinem 1809 verkauften Haus 136 hierher übertragen. 28 Jedoch wurde sie wieder zufolge ger. Bescheid v. 25.11.1868/Nr. 2544 auf das Gesuch der Sparkasse Steyr gelöscht. Renaissance Laubengang. 1 StB 1543, Bl. 18'. 2 StB 1567, Bl. 21'. — StB 1583, Bl 26'. — Fam.-Gesch. siehe H. 59. 3 StB 1586, Bl. 24. — RP 1592/146: Häuserschätzung. 4 StB 1597, Bl. 28': Von Sebastian Prunmayr erkauft. — Bürgerabschied Nr. 3772: Elßenhamer, vor 15 Jahren Bg. geworden, kann wegen „Leibsschwachheit“ seiner Handlung nicht mehr nachkommen, bittet 1599 um ein Jahr Termin für den Bg.-Abs., damit er seine Forderungen eintreiben und die Güter aus Venedig, die er zwar bezahlt aber „sterbslueft“ halber ihm versperrt waren, herbeischaffen könne. — Befehl d. Landeshauptmanns v. 19.4.1602: Er muss seine Behausung ehestens mit einem kathol. Mann versehen oder einen Bestandmann bestellen. — Bg.-Abs. v. 12.6.1602. — Ein Porträt Elßenhamers (Kupferstich) befindet sich im städt. Museum. 5 StB 1620, S. 57. — RP 1635/67/1.6.: Maria, Ww. des Mathias Haider, hat dem Abele ihre Behausung verkauft. — 1635/70/23.6.: Rat., wenn Abele das Bgr. bekommen hat. 6 StB 1635, S. 44. — RP 1635/159/14.12.: Bgr. — Totenreg. II: gest. 22.2. 1648, 67 Jahre alt. — Pantz, Gewerken, S. 7: Die Abele stammen wahrscheinlich aus dem Breisgau, kamen über Tirol, wo sie sich an die 150 Jahre bei den Bergbauen von Schwaz und Kitzbühel betätigt hatten, zu Beginn des 17. Jh. (aus religiösen Gründen) nach Steyr. Christoph, geb. zu Kitzbühel 1592 und sein Bruder Matthias finden sich, der 1. 1625, der 2. etwas später im Dienst der Stadt Steyr. Bei Durchführung der Gegenreformation 1625 wurden sie kathol. und blieben im Amt. Christoph hatte von seiner HF Barbara geb. Kirchmayrin die Söhne Matthias, 1648-1677 Sekretär der IHG in Steyr, gefeierter Dichter und ks. Hofhistograph, und Christoph, der nach dem Sturz des Min. Gf. v. Zinzendorf 1679 Hofkammerpräsident und Geheimer Rat wurde, verh. mit Maria Clara v. Puchenau zu Lindenfeld; nach seinem Rücktritt zum Grafen erhoben, gest. 1685. — ADB Bd. I, S. 17: Matthias Abele war der Lieblingsschriftsteller Deutschlands im 17. Jh., bekannt durch seine Lieder und die „Seltsamen Gerichtshändel“, die 1651—1652 in Linz erschienen. Er und sein Bruder Christoph führten das Präd. „von und zu Lilienberg“. — Pantz, Grabdenkmale, II, S. 13: Grabstein d. Matthias Abele, geb. 17.2.1618, gest. 29.10.1677. Seine Mutter Barbara gest. 1672, seine Ehefrau Anna Christina war die Tochter des Sebastian v. Pantz von Hieflau und der Anna Maria von Troja. Die Abele erhielten am 5.8.1495 den Reichsadel, am 30.5.1643 das Präd. 7 StB 1649, S. 15. — StB 1651, Nr. 112: zahlt nichts, 1401 fl 2 ß 2 d. — Beichtreg. 1652, Nr. 9. 8 Kaufbrief Nr. 4082: Kauf-V. v. 18.3.1667 „… um das in obrigkhaithlichen Gföllen haimbgefallene Christoph Abelischer Herrn Erben Haus, zwischen Gem. Statt Strasserischen von rechten und linkher Seitten aber Ihre Gnaden Herrn Hannß Nimbrothen Grienthall Heüssern gelegen.“ 9 Ebda. 10 StB 1694, S. 34: Kauf-V. v. 18.8.1688, 1000 fl und 50 RT LK. Keiner, der in diesem Hause wohnt, darf ein bgl. Gewerbe oder Hantierung betreiben („außer er würde sich des bgl. Jochs allerdings vnderwerdden vnd die Gaben vnd Steuern gleich andern Bürgern entrichten“). Der Besitzer hat alle Zivil- und Kriminalgerichtsbarkeit auf dem Haus und alle darin wohnenden Personen. 11 StB 1695, S. 34: Nachtrag „Alsdann dieses Haus … Herrn Schoiber Matthias, d.i.R. vnd Obervorgeher verkhaufft worden“. — Fam.-Gesch. siehe H. 145 u. 172. 12 RP 1734/175/22.5. — Bgr.-Verl. 3731/11: Bgr. auf die Eisenhandlung gegen 30 fl Bg.-Geld. Hat die väterliche Behausung samt Handlung gekauft. — Ther. Rekt. Nr. 95: 1734: 3500 fl samt Gewölbeeinrichtung und Gütern in Linz und Wien. — Totenreg. III: gest. 3.3.1769, großes Geläute. 13 GB 1773, Bl. 100. 14 Ebda. 15 StB 1777-1781. 16 GB 1773, Inst. II/71: Kauf-V. v. 26.7.1782 zwischen Johann Händlerischen Gläubigern und Mathäus Reichl, Pfleger der Herrschaft Klaus, Haus sam Gerechtigkeit, Linzermarkthütten und Messingverlag und -verschleiß, den das Stift und Kloster Seitenstetten auf diese Behausung gegeben hat. Übergabetag 1.7.1782. Mag.-Bew. 7.8.1782, Bgr. gegen 24 fl Bg.-Geld. — Totenreg. V: gest. 27.6.1797, 59 Jahre alt. — GB 1833, Bgn. 36, dem alle weiteren Besitzer entnommen sind.

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