schönen Laubenganges aus schlanken toskanischen Kalksteinsäulen, durch Segmentbögen verbunden. Diese Segmentbögen haben eine Steingewände-Imitation an aus Sgraffito, besonders reizvoll mit Blattornamenten geschmückt. Zwei Jochweiten des Obergeschoßes entspricht 1 Jochweite des Erdgeschoßes und Laubenganges. Die Säulen werden in Form einer Putzlisene an der Brüstungsmauer fortgesetzt. Vier dieser Lisenen tragen zusammen die Jahrzahl 1579. Das Haus ist aus Bruchsteinmauerwerk mit Kopfsteinen aus der Enns gebaut. Die Fassade ist zweigeschoßig, einfach gehalten, Einfahrt durch ein Rundbogenportal mit Steingewänden. Die Fenster des 1. Stockes und Dachgeschosses sind von einfachem Stuckprofil umgeben. 21 Erinnerungstafel an Prof. Dr. Ferdinand Redtenbacher, geb. Steyr 25.7.1809, Begründer des modernen Maschinenbaues, Dir. des Polytechnikums in Karlsruhe, gest. Karlsruhe 1893. Der Volksmund weiß von einem Gang zu berichten, der von diesem Haus bis zum Neutor geführt und den Protestanten zum ungesehenen Betreten des oben erwähnten Betraumes gedient haben soll. 22 Im Hof links an eine Holztür die Hausmarke. Die neben dem Haus zur Enns hinabführende schmale Gasse hat schon im 18. Jh. die heutige Obere Kaigasse in ihrem Namen beerbt (Eisengasse); früher hieß sie Fasslgässel, nach den Fässern, in denen die Eisenwaren wie Messer u. dergl. verpackt waren (wegen des Transportes zu Wasser) und die hier hinuntergerollt wurden zur Enns. Im Ennstrakt des Hauses war die Eisenkammer untergebracht. 23 1 StB 1543, Bl. 17'. 2 StB 1567, Bl. 20'. 3 StB 1573, Bl. 24'. 4 RP 1575/661/1.8.: „Weil sich auch der Mätlseder (Viertelmeister) in das ober viertl gezogen, so ist in der Stat der vnndern zeill (und des untern Viertels) an ermelts Mätlseders stell Abraham Peckh, zingiesser fürgenommen.“ 5 StB 1543, Bl. 18. 6 Siehe H. 134, Anm. 2. 7 StB 1567, Bl. 21. 8 StB 1583, Bl. 25': „von Jacob Remb, Schneider, erkhaufft“. — StB 1586, Bl. 23'. 9 StB 1597, Bl. 27'. — StB 1598, Bl. 30'. 10 StB 1620, S. 56. — Strnadt, Bauernkriege, S. 97: Mätlseder, langjähriger Stadtrichter, Protestant, stand in der Rebellion von 1626 auf Seite der Bauern, wurde am 26.3.1627 in Linz enthauptet und gevierteilt, sein Haupt auf dem Pranger vor dem Rathaus auf einer Säule aufgesteckt, mit dem Blick gegen sein Haus, sein Körper in verschiedenen Ortschaften aufgesteckt, seine Verlassenschaft konfisziert. Davor hatte ihn auch sein Übertritt zum katholischen Glauben nicht mehr retten können. — Pritz, Steyr II, S. 850. — Verl.-Inv. v. 10.11.1627. Seine Ww. ist die Tochter des Peter Ochs. — Zetl, S. 99: Der Kopf des M. am 22.9.1628 von der Säule am Platz abgenommen. 11 StB 1635, S. 42. — StB 1649, S. 15. 12 RP 1650/321/7.10.: Test. d. Anna Elisabetha Khöbererin, geb. Ottin, v. 27.2.1658. 1. Ehewirt Georg Dopler, 2. Hanns Khöberer, Sohn Hannß Gottlieb. — H.-Beschr. 1669, Nr. 50: aufrecht und bewohnt, Fam.-Gesch. siehe H. 153. — Zetl, S. 84: Hans Köberer, gest. 13.1.1627. 13 Test. d. Maria Magdalena Schinnerer v. 6.12.1689. Geöffn. 11.1.1692. 1. Ehewirt Johann Köberer, Tochter Johanna Magdalena, Gattin des Wolfgang Reindl, Kastner der IHG, 2. Maximilian Sch.— StB 1695, Bl. 33. 14 RP 1722/81'/4.5. — Bgr.-Verl. 3719/7: Bgr. gegen 12 RT Bg.-Geld. — Ther. Rekt. Nr. 91: 2500 fl. —Totenreg. III: gest. 11.2.1753, 68 Jahre alt, mittleres Geläute. 15 RP 1755/125/9.6. — Bgr.-Verl. 3752/10: Schöttl, Hauptkastenkontrollor der IHG, Bgr. gegen 8 fl Bg.-Geld. Verwaltet nach dem Tode der Eltern für sich und die 2 minderj. Geschwister das mit keinem bg. Gewerb behaftete Haus der Eltern. — GB 1773, Bl. 96. — Totenreg. V: gest. 20.11.1801, 75 Jahre alt. —Pantz, Gewerken, S. 299: Benedict Anton Schöttl, Kanzleidir. und Referent der IHG, und die Söhne d. verst. Bruders Franz Xaver (gew. Bergrichter in Steyr) Ehrenreich Franz und Karl Anton erhielten 1796 den Ritterstand und das Prädikat „von Schinnern“ (von der Mutter des Benedict Anton und Franz Xaver, Anna Polixena Schinnerer v. Schinnern, Tochter des Bgm. Gregor Schinnerer, übernommen) — GB 1833, Bgn. 40: Polixena Schöttlische Verl.-Abh. v. 3.2.1753. — Alle weitern Besitzer diesem GB entnommen. 16 Gew.-B. I/800: Test. d. Benedict Anton Schöttl v. 4.7.1799, Onkel des Ehrenreich. Mag.-Bew. = Übergabetag 17.9.1803. 17 Gew.-B. I/800-801: Kauf-V. Linz 1.9.1803. Mag.-Bew. 17.9.1803 18 Einantw. v. 5.1.1861/Nr. 5. Mag.-Bew. 26.1.1861
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