105 Berggasse Nr. 4 / Promenade Nr. 1 Berggasse Nr. 4 Promenade Nr. 1 105 vor 1525 1525—1773 1773—1846 ab 1846 1880 Hofgässel, aufm Perg Stadt aufm Perg Stadt Nr. 156, am Berg CNr. 128, r. d. St., am Berg, Berggasse Berggasse Nr. 4, Franz-Josefplatz Nr. 1 Landesfürst ?—1518 Gemeine Stadt (Brandstätte) 1 Schenkung 1518—1782 Cölestinerinnen (Mädchenvolksschule) 2 Erbauung 1782—1784 Religionsfond (k.k. Mädchenschule) 3 1784—1850 Gemeine Stadt 4 Kauf 1850— Die Cölestinerinnen hatten, gemäß dem Bescheid des Landeshauptmanns v. 3.2.1782 auf den Vorschlag der Priorin M. Aloisia v. 3.2.1782 ihr Kloster , das bis dahin rein religiös-beschaulichen Zwecken gedient hatte, in ein Ursulinenkloster umgewandelt und eine öffentliche unentgeltliche Normalschule für Mädchen errichtet. Am 4. Juni wurde der Grundstein für die Schule gelegt, das Kloster musste dafür von den Kapitalien 5000 fl aufkünden. Der Schuldirektor Glas unterwies die zu Lehrerinnen bestimmten Klosterfrauen; die 2 klassige Mädchenschule wurde, vorerst noch im Kloster untergebracht, am 4.11.1782 eröffnet. Trotzdem wurde am 1.6.1784 die Aufhebung des Klosters verfügt, wegen unzulänglichen Vermögens (da neue Lehrerinnen hätten aufgenommen werden müssen). Die Schule wurde vom Religionsfonds übernommen und mit weltlichen Lehrern unter einem Oberlehrer bestellt, die Mädchen erhielten außerdem Unterricht im Nähen und Stricken. 5 An der Promenadenseite schließt sich unmittelbar an die Schule der Wasserturm an. Einem aufmerksamen Beobachter wird auch jene Stelle nicht entgehen, an der vor Eröffnung des Durchganges von der Promenade zum Schlossberg die Schlossmauer geradewegs in Verlängerung des Wirtschaftsgebäudes (Plan: rot Nr. 15) hier auftraf. Das Haus blieb beim Brand von 1824 verschont.6 1 Preuenhuber, S. 207: Am 6.12.1518 schenkte Kaiser Max der Stadt sein „Hauß am Berg, nächst an der hölzern Brucken vor der Burg gelegen (darin je zu Zeiten die Rentmeister ihre Wohnung gehalten, in der jüngsten Brunst aber ganz verdorben ist, dass nichts dann der gemauerte Stock gebliben ist) sammt dem Brunnen eigenthümlich“. — StB 1543, Bl. 13'. — StB 1573, Bl. 19'. — Pillwein, Oest. o. d. E. II, S. 453: Führt Feuersbrünste im Jahre 1511 und 1518 an. — Es kann natürlich in diesem Falle nicht mit Bestimmtheit behauptet werden, dass dieses „Rentmeisterhaus“ an der Stelle der heutigen Mädchenschule stand, doch lässt sich die oben zitierte Lage auf diesen Platz noch am besten anwenden. 2 Harter, Das Ex-Zölestinerinnenkloster in Steyr. Siehe H. 106 3 Ebda.— Lagerbuch 1788, Bl. 221. 4 Siehe H. 106. 5 Harter. 6 Pritz, Steyr III, S. 808.
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