Ingeborg Krenn - Häuserchronik der Altstadt Steyr

094 Berggasse Nr. 2 / Blumauergasse Nr. 2 Berggasse Nr. 2 Blumauergasse Nr. 2 Burg Steyr, Schloss Steyr 94 vor 1525 1525—1773 1773—1846 ab 1846 1880 Hofgässel, aufm Perg Stadt, aufm Perg Stadt Nr. 1, am Berg; Vogelsang Nr. 15 CNr. 1 r. d. St.; CNr. 170 r. d. St., am Berg, Berggasse Berggasse Nr. 2; Blumauergasse Nr. 2. Arnolde (Grafen von Lambach) 1 Erbauung (?) (977)—1055 Ottokare (Mgf. u. Hrz. d. Kärntner(Steyr)mark 2 Erbe 1055—1192 Babenberger (Hzg. v. Öst.) 3 Erbe 1192—1246 Dietmar v. Steyr (Graf v. Starhemberg) 4 Aneignung 1246—1252 Ottokar II. Přemysl (König v. Böhmen) 5 Vertrag 1252—1276 Habsburger (Hzg. u. Ehzg. v. Ö. u. dt. Ks.) 6 Eroberung 1276—1666 Lamberge (Freiherrn Grafen, Fürsten) 7 Lehen 1666—1669 Lamberge (Fideikommissgut) 8 Kauf 1669— Die Reihe der habsburgischen Landesfürsten von Oberösterreich als Besitzer von Schloss und Herrschaft Steyr wurde nur unterbrochen durch zwei Frauen Elisabeth Gem. Kg. Albrecht I. 9 Morgengabe 1304—1306 Elisabeth Gem. Hzg./Kg. Albrecht V./II. 10 Morgengabe 1432—1440 und sieben Pfandinhaber Heinrich von Bayern 11 1275—1278 Herzog Ernst 12 1407—1416 Kaiser Friedrich III. 13 1440—1457 Georg von Stein 14 1463—1467 Ulrich von Grafeneck 15 1467—1469 Johann Beckenschlager Erzbischof v. Gran 16 1476—1490 Johann Maximilian Frh./Graf v. Lamberg 17 1663—1666 Das Problem der Erbauung der Styraburg kann als eines der schwierigen und zugleich wichtigsten in der Geschichte von Steyr angesehen werden. Denn da die Siedlung am Ländeplatz unter der Burg naturgemäß erst imAnschluss an diese entstand, fällt oder steigt mit der Burg auch das Alter jener Siedlung, die dann später zur Stadt erhoben wurde. Ohne Beschämung kann ich gestehen, dass ich das Problem nicht gelöst habe, denn schon Forscher, die auf eine längere Erfahrung zurückblicken als ich, Forscher, mit denen mich zu messen Vermessenheit wäre, haben darauf keine eindeutige Antwort zu geben vermocht. Ich will die Fragen nur ganz kurz streifen, ein näheres Eingehen darauf würde den Stoff zu einer eigenen Arbeit bieten. Lange Zeit galt das erste urkundliche Auftreten der „Stirapurhc“18 in den Berichten über die Mistelbacher Synode (früher zwischen 985 und 991 angesetzt, neuerdings durch Hofmann auf 977 herabgesetzt)19 als gesichert bis Strnadt, ein kritischer, oft allzu kritischer Geist, der selbst mit Urkundenausgaben nicht zufrieden, die wichtigsten Quellen mit eigenen Augen zu beurteilen bestrebt war, auch diese Sicherheit ins Wanken brachte mit der Behauptung, die Mistelbacher Synodenberichte seien erst im 11. Jh. eingeschrieben und daher die Existenz der Steyrburg im 10. Jh. damit nicht bewiesen. 20 Allgemein hält man jedoch weiter am 10. Jh. fest und bringt die Errichtung oder den Weiterbau an der Burg21 mit der Schlacht auf dem Lechfeld in Verbindung, in der zwar für den Augenblick die Magyaren zurückgeschlagen, jedoch noch lange nicht alle Gefahr für die Zukunft beseitigt wurde. Das gleiche Motiv zur Errichtung einer Burg findet Zibermayr in der Erbauung der Wieselburg (Zuisila) am Zusammenfluss der großen und kleinen Erlauf, also in einer ähnlichen Lage an zwei Flüssen und am Rand des Alpenvorlandes wie Steyr.22

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