Ingeborg Krenn - Häuserchronik der Altstadt Steyr

eines Tores (Gewölbes) in der Enge selbst zu finden ist, indes das heute noch bestehende „Gewölb in der Enge, da man auf den Oelberg gehet“ einen durchaus nicht anzuzweifelnden Zeugen seines Alters abgibt, kann wohl mit dieser Bezeichnung bei Preuenhuber nur letzteres gemeint sein , was wiederum heißt, dass auch das Haus darüber schon bestanden, hat. Dies scheint auch das Steyrecker Urbar von 1481 zu bekräftigen, wenn es im Zusammenhang mit dem „haws vnnterm gewelib“ berichtet „vnnd aws demselben haws sein geezogen zway haws vnnd ain garten in der vessten“ (siehe H. 85). Freilich müsste man dann auch annahmen, dass es trotzdem bis in die Mitte das 17. Jh. mit dem Haus 85 vereinigt geblieben ist. Dass in dem Hauswert (des H. 85) von 1000 fl auch das H. 84 noch inbegriffen sein kann, ist umso leichter möglich und wahrscheinlich, als es zu dieser Zeit noch viel kleiner war; das beweist der Kauf-V. v. 10.1.1778, in dem sich die VK Ignatz und Francisca Herdt die lebenslängliche freie Wohnung im „Anbau gegen den Oehlberg“ vorbehalten, weiterhin wird die Annahme durch alle älteren Stadtansichten von Steyr bestätigt, die alle an dieser Seite der Enge eine geschlossene Häuserfront zeigen, während sie doch sonst alle übrigen Gässchen eher breiter vermerken als weglassen. Das H. ist 1727 und 1824 abgebrannt. 1 Beichtreg. 1652, Nr. 60. — Resch besaß 1645 H. 155, das aber schon 1648-1652 dem Kaiblinger gehörte. 2 Test. d. Christoph und der Magdalena v. 3.6.1677, Pkt. 4: Der Sohn Zacharias bekommt „vnser in der Enge ligendtes Wohnhaus samt Handtwerch um 300 fl“. — StB 1695, Bl. 21. — Totenreg. III: gest. 20.9.1710, 66 Jahre alt, mittleres Geläute. 3 RP 1710/201'/19.12.: Die Zacharias Reschischen Erben haben Ihr Haus und Werkstatt ihrem Schwager bzw. Bruder übergeben. Rat. — Bgr.-Verl. 3707/29. — RP 1710/168'/17.10.: Max Resch, in Linz schon Meister geworden, Bgr. gegen 10 RT Bg.-Geld. — Ther. Rekt. Nr. 61: 1710 1000 fl. 4 Bgr.-Verl. 3713/29/10. — RP 1716/199/19.10: Hoffer Bgr. gegen 8 RT Bg.-Geld. Heiratet Katharina Reschin, Lebzelterwitwe. 5 Ther. Rekt. 1746 5500 fl, worin aber noch ein zweites H., Garten und Wachsbleiche begriffen sind. — RP 1746/66/22.4.: Müllner, von Schwanenstadt geb., Bgr. gegen 15 fl Bg.-Geld. Erwirbt durch Heirat die Hoferische Behausung und Werkstatt. — StB 1735, Nr. 68. 6 Bgr.-Verl. 3759/12. — RP 1762/171'/8.5.: Hasch, Fragner und Wachspassierer. Bgr.-Erstreckung gegen 12 fl Bg.- Geld. Kauft H. und Ger. von Josef Anton Müllner und verkauft sogleich sein bis dahin besessenes H. — Bgr.-Verl. 3782/4. —RP 1735/45'/9.2.: Hasch, Bgs., Mitbürgerrecht auf die Wachspassiererei gegen 2 fl Bg.-Geld. Darf keine Wachsarbeit verfertigen, die dem Lebzelter-Handwerk allein gebührt. — StB 1765-1770, S. 63. — Totenreg. V: gest. 27.10.1786, 89 Jahre alt. 7 GB 1773, Bl. 62. — Totenreg. V: gest. 27.8.1792, 65 Jahre alt. 8 GB 1773. — Inst. II/341: Kauf-V. v. 10.1.1778, lebenslängliche freie Wohnung im Anbau gegen Oehlberg für die VK. Mag.-Bew. 2.5.1778, Bgr. gegen 6 fl Bg.-Geld. 9 Inst. III/312: Tausch-V. v. 14.7.1790. Candon tauscht das H. 84 gegen das H. 91 (jeweils ohne die Ger.) und 1500 fl. Übergabetag 15.8.1790. Mag.-Bew. 24.7.1790. — GB 1833, Bgn. 121, dem die weiteren Besitzer entnommen sind. 10 Gew.-B. II/812. Einantw. v. 8.4.1813 = Mag.-Bew. 11 Gew.-B. III/17: Kauf-V. v. 27.10.1817 zwischen dem minderjährigen Anton Dierl, Wundarztsohn, und Johann Fuchs, gewesten Wundarzt zu Steinhaus. Dierl Anton verkauft die Behausung, die er von seinem Bruder Johann Dierl als Univ.-Erbe geerbt hat. Übergabetag 1.10.1817. Mag.-Bew. 22.10.1817. — Pritz, Steyr IV, S. 1048: Der Familie Dierl entstammen zwei bekannte Glieder: Leopold Dierl, geb. Steyr 13.11.1781, war Chorherr zu St. Florian und von 1808 durch 30 Jahre hindurch Präfekt des Gymnasiums zu Linz. Inhaber der großen goldenen Verdienstmedaille, starb er als Pfarrer zu Walding im Jahre 1849. — Anton Dierl, Notar, dann Gerichtsadvokat, Doktor beider Rechte, 1841-1843 Dekan der jurid. Fakultät zu Wien, Mitarbeiter an der Zeitschrift für Rechtsgelehrsamkeit in Wien. Gest. 15.5.1799. 12 Gew.-B. III/17. — Gew.-B. III/32: Heirats-V. v. 23.11.1817. Anna ist die Tochter des Franz Xaver Kornblum, Handelsmann in Freistadt und der Elisabeth. Mag.-Bew. 2.1.1818. — Gew.-B. V/933, 935: Einantw. u. Mag.-Bew. v. 19.1.1839 für Johann Fuchskopf. Todf.-Abh. v. 5.12.1838 nach Anna, gest. 13.6.1838. 13 Gew.-B. VI/15 -17: Kauf-V. v. 9.7.1839, Übergabetag 9.7.1839. Mag.-Bew. 17.8.1839. 14 Einantw. v. 12.12.1857/Nr. 2570 für die Kinder auf die Hälfte der Mutter. Mag.-Bew. 15.5.1857. 15 Einantw. v. 15.10. 1859/Nr. 2302 auf die Hälfte des Vaters. Mag.-Bew. 26.11.1859. 16 Kauf-V. v. 30.12.1859 bezüglich der 3/4 Anteile seiner Geschwister. Ehepakte v. 30.12.1859. Mag.-Bew. 25.2.1860. 17 GB 1833, 2. Abtlg., Bgn. 121: Einantw. v. 23.3.1876/Nr. 513. 18 Gew.-B. V/107-111: Mag.-Bew. 17.5.1834.

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