Ingeborg Krenn - Häuserchronik der Altstadt Steyr

Hausgärtl GP 189 der Berggasse zu. 24 Rad. Wirt- und Leutgebschaftsgerechtigkeit. Die rad. Viktualien- und Wildprethandlungsgerechtigkeit wurde zufolge Kreisamtsbescheid v. 31.5.1815 durch Mathäus Höltzl von dessen verkauftem Haus Schönau Nr. 10 hierher übertragen, damit „das allein in Steyr bestehende Gewerb in größere Aufnahme gebracht werden kann“. 25 Schöner gotischer doppelter Säulengang, besonders der obere durch Mannigfaltigkeit des Säulenschmucks ausgezeichnet. Alter Brunnen gemeinsam mit H. 60. Stiege in den 1. Stock, die „in die Füße geht“. Für das Schild wurde das Motiv dem politischen Zeitgeschehen entnommen. Die drei gekrönten Häupter, Kaiser Franz II, König Friedrich Wilhelm III. und der Zar Alexander I., die am 26.9.1815 die „Heilige Allianz“ schlossen, sind in realistischer Weise wiedergegeben, sogar die Orden sollen des Originalen entsprechen. 26 Vielleicht 1522 abgebrannt. 1 Verl.-Inv. v. 5.12.1544, Haus „... zwischen Caspar Khölla vnd Leonhard Paumgartner beder heuser gelegen“ 800 fl. 2 StB 1543, Bl. 5'. — Test. v. 19.8.1550 Behausung bekommt die 2. HF Katharina geb. Schwabin bis zur Vogtbarkeit der Kinder. — Preuenhuber S. 268, u. Pantz, Gewerken, S. 97/98: Schon zu Beginn des 16. Jh.s treten die Händl als Gewerken in Weyer auf. Erhard Händl u. Margarete Träntl, Sohn Hans, dessen Sohn Sebastian bekam mit Sebald und Gotthard zusammen von Kaiser Maximilian 1513 einen Wappenbrief, ist noch 1522 als Bürger und Hammerherr in Weyer bezeugt. Sein Sohn Joachim war 1549 u. 1550 Stadtrichter in Steyr. 1. HF Vrsula geb. Prucknerin aus der Freistadt, 2. Katharina, geb. Schwabin. 1. Sohn (aus 1. Ehe) Sebastian, Hammerherr zu Kleinreifling und Weyer 1. HF Anna, geb. Steerin, 2. Sofia geb. Ochs von Weyer. Deren Sohn Joachim, Stadtrichter 1615 u. 1616, war der letzte protestantische Bürgermeister (1618-1625), wanderte in der Gegenreformation aus und starb in Ungarn 1628. 1. HF Margaretha geb. Reichcoin, 2. Kunigund geb. Rickhardtin, 3. Regina geb. Halffingerin. Joachims 2. Sohn Hieronymus, 1582 Bürgermeister, HF N. geb. Halbmayr aus Waidhofen a. d. Ybbs, zog ebenfalls außer Land, starb 1603 in Regensburg. Dar 3. Sohn Joachims, Simon, Ratsbürger, 1. HF Maria geb. Segenhoferin aus der Freistadt, 2. Anna geb. Strasserin, starb 21.6.1590. 3 StB 1567, Bl. 7. 4 StB 1575, Bl. 10. — Preuenhuber S. 331: Wandert noch Regensburg aus. Bg.-Abs. Nr. 3771: Sein Ansuchen um Entlassung aus dem Bgr. zieht sich von 1600-1603 hin, da er Stadtämter innehat und außerdem sein Abgang für die Stadt einen großen Verlust bedeutet, bes. für die Eisencomp., „darinnen er vnnder andern außer der Statt vast das maiste Capital ligennd hatt“. 5 StB 1620, S. 18.— Pantz, Gewerken, S. 387: Die 5 Wurschenhoferhäuser in Weyer wurden nach dem durch die Türken verursachten Brand von 1532 behäbig und reich ausgestattet. Sie war n auch Gewerken in Kleinreifling und Laussa. Der Steyrer Zweig, Sebastian und sein Sohn (?) Jeremias, gehört zu den wenigen Familien, die die Gegenreformation überdauert haben. — Test. (mündlich) v. 18.6.1633, Universalerben seine HF Elisabeth und sein Bruder(!) Sebastian. 6 StB 1655, S. 15. 7 RP 1645/2/2.1.: Max. Luckhner hat vor langem von gem. Stadt die Wurschenhoferische Behausung gekauft. — Pantz, Gewerken, S. 188: Maxim. Luckner sen., Zeugempfänger, seit 1610 in Losenstein, wurde an 5.1.1627 das Opfer eines lokalen Bauernaufstandes. Gattin Rebecca geb. Schreinhuber. Der Sohn Maximilian jun., 1660-1677 Bgm., Gattin Anna Barbara geb. Schröffl, Ww. nach Stefan Eberhart, war die hervorragendste Persönlichkeit der Luckner. Schon 1645 Eisenhändler in Steyr, zog er dann nach Wien und wurde der bedeutendste Großhändler Österreichs. Wichtig für sein rasches Emporkommen waren seine Beziehungen zu Gottlieb Schröffl von Mannsberg, dem Bruder seiner Frau, der Eisenobmann ob und unter d. E. wurde, als Luckner die Bürgermeisterstelle antrat. So hatte ein enggeschlossener Kreis die wichtigsten stellen beim Innerberger Eisenwesen fest in Händen und nützte die Lage glänzend aus. Bes. den gewinnbringendsten Teil des Eisenhandels, den mit dem Reich und auch den Verschleiß in Inland hat er mit nur wenigen anderen geteilt. Erst 1679 zog sieh Luckner von Geschäft zurück. Nach dem Tod seines Schwagers Georg Mittermayr führte die IHG den Absatz mit dem Reich wieder selbst. Luckner besaß auch eine Zweigniederlassung in Ungarn, die von den Neffen Achaz und Sebastian geleitet wurde. Seine Tochter Anna Maria v. Vogtberg, siehe H. 15. Begräbnis in der Dominikanerkirche. — StB 1649, S. 7. — Test. v. 19.6.1680. — H.-Beschr. 1669, Nr. 16: aufrecht and bewohnt. 8 StB 1694, 1695, S. 11,— Totenreg. II: gest. 14.3.1695, 64 Jahre alt. 9 StB 1735, Nr. 44: „Schaurisches Hauß“. — Totenreg. III: Seb. Schaur gest. 8.4.1721, 54 Jahre alt, mittl. Geläute. 10 StB 1735. — Ther. Rekt. Nr. 40: 1726 900 fl.— StB 1756-1770, S. 39. 11 GB 1773, Bl. 38. 12 Ebda. — Inst. II/262: Kauf-V. v. 26.3.1784, Schragen ist Schlosser, Pupille des Klosters Garsten, lebenslängliche freie Wohnung für die Ww. Kürnbergerin (oder 15 fl Zinsgeld). Mag.-Bew. 6.4.784. Bgr. gegen 10 fl Bg.-Geld.

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