037 Berggasse Nr. 38 Berggasse Nr. 38 Schneiderhandwerks-Benefiziatenhaus, Dreifaltigkeits-Stiftshaus 37 vor 1525 1525—1773 1773—1846 ab 1846 1880 aufm Perg Stadt, o. Z., o. V., aufm Perg Stadt Nr. 85, am Berg CNr. 148 r. d. St., am Berg, Berggasse Berggasse Nr. 38. Schneiderzeche 1 (1494) Stadtpfarrkirche Steyr (Benefiziatenhaus) 2 Stiftung (672 fl) RW 1494—1849 Jexmayr Ignatz u. Rosalia 3 Kauf 1468 fl CM 1849—1850 Schreiberhuber Johann u. Maria 4 Kauf 2000 fl CM 1850—1855 Abmesser Muckenhuber Johann u. Klara 5 Kauf 2700 fl CM 1855—1859 Hager Georg u. Katharina 6 Kauf 2730 fl ÖW 1859— 1 Preuenhuber, S. 220 ff führt unter Berufung auf eine Weihebriefabschrift folgende „Reliquien“ an, mit denen der 1496 konsekrierte Dreifaltigkeitsaltar der Schneiderzeche in Steyr versehen war: Ein Stück vom Grabe Christi; ein Stein, auf dem Maria kniete, als ihr der Engel den Gruß brachte; etwas von Johannes dem Täufer; etwas vom Hirn der Heiligen Bartholomäus, Sebastian, Agapit, Georg, Koloman und Oswald; ein Zahn des hl. Maurus; etwas von St. Ursula; etwas vom Grabe der hl. Katharina, der Zelle des Evangelisten Markus und den fünf Gerstenbroten. 2 Benefizien Nr. 3/D/Nr. 7: Die Schneiderzeche und Bruderschaft „vnter dem Titul der heyligen Dreyfaltigkeit“ stiftete 1496 zu des Kaplans Wohnung ein Haus „in der Stat am Perg zwischen Herrn Niclasen Organisten vnd der Carmaliter Heüser gelegen“, außerdem 2 pf d jährliche Gült von einem Haus zu Steyr „zwischen Thoman Listens vnd der Prandtstetterin Haws gelegen“ und viele Güter und Zehente. Dafür muss der Kaplan wöchentlich auf einem eigenen Altar („an dessen statt aniezo Herr Bomaister einen andern aufrichten lassen“. — Diese Bemerkung kann nur aus der Zeit um 1635 bis 1660 stammen, womit ein für alle Mal die Datierung dieser StiftbriefAbschriften bzw. Auszüge festgelegt ist, siehe H. 100.) sechs Messen lesen. Versäumt er eine trotz Gesundheit, muss er zur Strafe ein halbes Pfund Wachs zur Bruderschaft geben und außerdem die Messe durch einen andern lesen lassen. Alle Feierabend muss er der Vesper, alle Sonn- und Feiertage dem Amt und der Prozession im Chorrock beiwohnen. Versieht er sein Amt schlecht, so mahnt ihn zuerst die Bruderschaft, dann der Abt von Garsten, dann der Bischof von Passau, fruchtet das alles nichts, wird er abgesetzt. „NB. vises Stuckh, Güetter vnd Zehent hat ein jeder Capellan innegehabt, genuzt vnd gebrauchen mögen. Vmbwillen aber von länger Zeit hero der Gottsdienst vnterlassen worden vnd aliezo nur alle Quatember diser Stufst halber ein Requiem gehalten würdet, haben die Schneider die Güetter vnd Zehent wiederum zu sich genomen vnd geben allein dem Herrn Pfarrer jährlich 10 fl“. — Diese eigenmächtige Stiftungs-Reduktion dürfte aber bald wieder rückgängig gemacht worden sein, denn alle weiteren StB, das GB 1773, Bl. 19, und das sehr zuverlässige GB 1833, Bgn. 72, verzeichnen das Haus unter „Heiliges Dreyfaltigkewt Stift Hauß“ bzw. „Heilligster Dreifaltigkeit Benefizium Stiftung“ mit dem Stiftbrief v. 9.3.1494. — Ein weiterer Beweis ist gegeben im Akt Pfarr-Arch., Vier Beneficien: Das Benefiziatenhaus St. Trinitatis ist sehr baufällig und müsste unbedingt repariert werden. Da die Kirche die Kosten nicht ausbringen kann, soll es versteigert werden. Bw. des Verkaufs durch das Ministerium des Innern, Erlass v. 11.1.1849/Nr. 322 um den Schätzungswert von 950 fl CM. „Der Kaplan bekommt die Wohnung im H. Berggasse 143“ (= CNr. 143 = H. 115). 3 Gew.-B. VII/606, 607: Kauf durch Versteigerung, Aufsandungserklärung v. 26.5.1849. Mag.-Bew. 30.5.1849. 4 Gew.-B. VII/831, 832: Kauf-V. v. 13.3.1850. Mag.-Bew. 18.3.1850. 5 Kauf-V. v. 30.11.1855. Mag.-Bew. v. 15.12.1855. 6 Kauf-V. v. 20.2.1859. Mag.-Bew. 5.3.1859.
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