Ingeborg Krenn - Häuserchronik der Altstadt Steyr

020 Pfarrgasse Nr. 11 / Brucknerplatz Nr. 6 Pfarrgasse Nr. 11 Brucknerplatz Nr. 6 Mesnerhaus 20 vor 1525 1525—1773 1773—1846 ab 1846 1880 im Khirichweg, in der Khirchgassen Stadt, o. Z., o. V., im (am) Khirchweg, in der Khirchgassen Stadt Nr. 75, am Pfarrberg CNr. 76 r. d. St., in der Pfarrgassen Pfarrgasse Nr. 11, Pfarrplatz Nr. 6. Stift Garsten (Pfarrhof) ?—1399 Gemeine Stadt (Mesnerhaus, Thurnermeisterhaus) 1 Kauf 1399—? Stadtpfarrkirche Steyr (Mesnerhaus) ?— Der Winkel gegenüber der Pfarrkirche, der gebildet wird vomMesnerhaus in seiner steilen überdachten Freitreppe, die sich in Bogen gegen den kleinen Platz öffnet und dem dunklen breiten Torbogen, der zur gewölbeüberdachten Brucknerstiege führt, gehört, besonders im Herbst, wenn der wilde Wein seine schönste Farbenpracht entfallet, zu den malerischsten von ganz Steyr. Diese Friedhof-, heute Brucknerstiege, ist schon im Kaufbrief des Jahres 1399 erwähnt. Doch dürfte ihre jetzige Gestalt erst der Spätgotik entstammen, wofür ich vor allem eine gewisse materiellformale Ähnlichkeit der seitlich herabführenden steinernen runden Halteleisten mit den, hier bloß zur Gliederung der Wand angewendeten, ähnlichen Gebilden in der Vorhalle der Stadtpfarrkirche geltend machen möchte, die mit Sicherheit dem 16. Jahrhundert (ganz sicher nach dem Brand von 1522) zugeschrieben werden. Das Haus ist 1522 abgebrannt. 1 Kaufbrief Nr. 3963: Kauf-V. v. 20.9.1399 zwischen Abt Florian von Garsten und der Stadt um sein „haws ze Steyr, stösset statthalben an den freythof vnd gelanget vor an die freythofstieg vnd ist weilent der pharrhof gewesen“. Auf der Rückseite des Kaufbriefes ist von späterer Hand vermerkt: „kawffbrief vber den alten pfarrhoff, der nu die schuel ist“. — Während alle StB von 1543 bis 1648 von „Gemainer Stat Mesnerhaus“ sprechen, herrscht bis zum Ende des nächsten Jahrhunderts jene Verwirrung, die ich im Zusammenhang mit H. 32 beschrieben habe; sie ging sogar so weit, dass das StB 1777-1781 und das Kom.-Verz. 1783-1788 ausdrücklich Stadt Nr. 75 und Amoleja Haimbergerisches Stifthaus gleichsetzen, wobei letzteres noch ergänzend vermerkt: „befindet sich darin der Stadtpfarr-Mösner, Thurnermeister und der Wachter“. Erst das Lagerbuch 1788 bringt Klarheit; es sagt auf Bl. 34: „Stadt Nr. 75, Gem. Stadt Steyr, wird vom Thurnermeister, Messner und Wachter in partem solarii bewohnt“ und auf Bl. 217: „Messnerhaus, der Stadtpfarrkirche gehörig“. Dass der hier auftretende Widerspruch nur scheinbar ist, erklärt sich daraus, dass die Stadt als Vogteiobrigkeit der Stadtpfarrkirche in StB etc., d. h. überall dort, wo es sich um weltlichen Besitz der Kirche handelt, statt ihrer in Erscheinung tritt. Wann tatsächlich der Besitz des 1399 erkauften Hauses von der Stadt an die Stadtpfarrkirche überging, lässt sich schwer feststellen, da die Verwaltung lange in derselben Hand lag. — Landtafel, Tom. I., Bgn. 602.

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