Das H. ist gut erkennbar am „Häuser-Stich“. Das Haus ist aus Bruchsteinmauerwerk mit Ziegeleinspregungen gebaut, jedoch in solchen Größenverhältnissen, wie sie für ein Haus mit bürgerlicher Widmung in der Altstadt schon sehr bemerkenswert sind. Eine tonnengewölbte Einfahrt verbindet Grünmarkt und Pfarrgasse. Normal dazu läuft ein kreuzgewölbter Gang zum Stadtplatz. Die drei Fassaden-Ansichten sind in derselben Ren.-Architektur behandelt: dreigeschossig und ein Trempelgeschoß. Das Erdgeschoß ist durch eine Quaderimitation in Stuck eingefasst, während die übrigen Geschoße glatt grau geputzt sind. An der Ecke Grünmarkt-Stadtplatz vermittelt wieder ein Runderker (um ein Geschoß höher als das Dach geführt und in ein Türmchen auslaufend) die Einfahrt in die Pfarrgasse. Das Hauptportal mit Sandsteingewänden und Pilastern liegt gegen den Stadtplatz zu. Die Hauptfassade gegen den Grünmarkt ist vierachsig, belebt durch eine abwechselnd dreieckige und segmentbogenförmige Fensterverdachung. Im 2. Stock ist eine schöne Stuckdecke mit derbem Laubkranzmotiv leider sehr oft übermalt worden. 18 Das vorher gotische Haus brannte 1522 ab. 1 StB 1543, Bl. 2. 2 StB 1567, Bl. 2'. — StB 1573, Bl. 6. — Pantz, Gewerken, S. 94/95: um die Wende zum 16. Jh. waren die Grueber eine in der Klingenindustrie und am Messerhandel hervorragend beteiligte Familie. Georg um 1550, seine Söhne Wolf, Georg und Jeremias 1578-1603. 3 Test. d. Elisabeth Händl, Ww. des Gotthardt Händel, 1. Ehewirt Georg Grueber, v. 17.12.1582, Nr. 7: Ihr Sohn Georg Grueber bekommt die Behausung „im Grimorth amm egckh zunächst an Herrn Manguz Zigler ratsburger, behawsung gelegen, die ich aniezo vom grundt new auf- aber doch nicht gar aussgebaut habe, samt allen dazugehörigen pawvorraten (aber ohne die vnprenten zigl) vnd noch darzuo zu merer aufpauung 1000 pf d“ unter der Bedingung, dass der Sohn Georg seine Behausung in der Enge „zwischen Walthasern Püebls vnd der Englischen erben häuser ligendt“ samt allem Zubehör, wie er sie von Hanns Khäpler erkauft hat, „sie auch darsiders gepessert hat“ frei ohne Bezahlung seinem Bruder Hanns Grueber übergibt. Die Behausung am Grimorth soll immer beim Grueberischen Namen bleiben. 4 StB 1583, Bl. 3'. — StB 1586, Bl. 3'. 5 StB 1597, Bl. 3' u. 1598. 6 StB 1620, S. 6. — RP 1630/52/5.4.: Bg.-Abs.. 7 StB 1635, S. 6. 8 RP 1650/345'/12.11.: Rat. wenn er Bürger ist. — Test. v. 23.11.1652 (mündlich), Kinder Hanns Adam, Wolff Heinrich und Rosina Cordula. — Totenreg. II: gest. 13.10.1652, 52 Jahre alt, das große Geläute. 9 Siehe H. 14, Anm. 9. — H.-Beschr. 1669, Nr. 8: aufrecht u. bewohnt. 10 StB 1694, S. 3: V. v. 1.10.1672 wegen Reichung einer acc. Steuer (ist höchstwahrscheinlich nach Kauf des H. durch Baron Schifer mit der Stadt abgeschlossen worden). 11 RP 1675/200'/13.12.: Baron Schifer muss sein Haus zuerst der Stadt „anfaillen“. 12 Kaufbrief Nr. 4088: Kauf-V. v. 20.3.1676, Frau Eleonora Francisca, verw. Gräfin v. Starhemberg, geb. Gräfin v. Bamberg, hat die Schifferische, vorher Nicolaisch geweste Behausung „... zwischen Herrn Wolfs Albrechtens von Hilprechtung gew. Hoffrichters zu Seitenstetten seel. Erben und Jacoben Riegers bgl. Schneiders“ Häusern liegende Behausung gekauft, Rat. 13 Kaufbrief Nr. 4090: Kauf-V. v. 1.10.1677, Rat. — Pantz, Grabdenkmale I, S. 9. u. Gewerken, S. 191: Anna Maria war die Gattin des Franz Leonhard v. Vogtberg, Sekretär beim Grafen Ernst Abensberg-Traun, gest. 1684, dessen Vater Johann Leonhard v. Vogtberg, Stadtschreiber zu Steyr und Syndikus der 7 lf. o.ö. Städte, gest. 13.8.1671 im Alter von 62 Jahren, ein Grabdenkmal in der Stadtpfarrkirche hat. (1647 geadelt.) Anna Maria war die Tochter des Bgm. Maximilian Luckhner und der Anna Barbara geb. Schröffl, Schwester des Gottlieb Schröffl v. Mannsperg. Als Witwe wurde sie samt ihrem einzigen Sohn Maximilian Ernst am 14.7.1688 in den ung. Freiherrnstand erhoben mit dem Prädikat „von Wiessenfeldt“. Sie gehörte zum Dichterkreis am Hof Ks. Leopolds I., wurde unter dem Namen „Albania“ Mitglied des Pegnitzer Blumenordens, 1696 zur kaiserlichen Poetin ernannt, und dürfte mit Katharina Regina Freiin von Greiffenberg eine der wenigen dichtenden Frauen aus der 2. Hälfte des 17. Jh. gewesen sein. — Harter, Luckner-Begräbnis: Von ihr stammt auch jene wunderschöne Marmorstatue (1911 am Dachboden der Dominikanerkirche wieder aufgefunden), darstellend Bellona (röm. Kriegsgöttin), welche mit der linken Hand einen Wappenschild stützt und einen Totenkopf betrachtet, die sie in namenlosem Schmerz ihrem einzigen Sohn, gefallen bei der Belagerung von Ofen, in das Begräbnis der Luckner in der Dominikanerkirche setzte. 14 Kaufbrief Nr. 4098: Vergleich v. 14.1.1701 zwischen Freiin und Frau Baron Barbara Elisabetha Geymanin und Mag. Steyr. Frau Baron Barbara Elisabetha Geymanin, die von ihrer Schwester das H. geerbt hat, und Mag. Steyr
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