Werner Konstantin - Kremsmünster in Wort und Bild

68 unseres Landes kennen, die uns durch Unmittelbarkeit der Auffassung, durch die getreue Seichnung und feine Ausführung mit frischen Farben lebhaft interessieren. Besonders gut ist aber die Altwiener Malerei, die an die Barocktradition anknüpft, mit einigen klangvollen Namen vertreten und es ist uns möglich einen kleinen Überblick über die Dortrait= und Sittenmalerie, über das Tierstück und die Landschaft der glücklichen Biedermeier¬ zeit zu gewinnen. Nicht nur wegen des heimat¬ lichen Stoffes, sondern wegen der wirkungsvollen Darstellung fesselt das prachtvolle Gemälde in der Mitte, 92, „Das Krems¬ tal mit Kremsmünster“ unser Auge. In der herrlichen Umrahmung des weißbefirnten Hochgebirges mit dem bläulichen Hintergrunde der Dorberge liegt das grüne Tal mit dem Silber¬ bande der Krems vor uns, das wir vom zierlichen Renaissance¬ schlößchen Kremsegg bis zum gemütlichen Barockturm von Kirchberg, vom dunklen Schwarz¬ holze bis zur malerischen Dapier¬ mühle übersehen, während die Mitte vom freundlichen Markte und den stattlichen Fronten und Ruppeln des alten Klosterge¬ bäudes eingenommen wird. Marmorstatue „Marie Himmelfahrt“ von Reges Leben kommt in die fried¬ Hntonio Canova (1757—1822) liche Landschaft durch eine Schar munterer junger Studenten, die eben mit ihrem Dräfekten, einem würdigen Stiftsherrn mit dem Sylinder auf dem Kopf, auf die Waldlichtung des Achleitnerweges hinaustreten und unter blühenden Obstbäumen sich des holden Frühlingsbildes erfreuen. Dieses herrliche heimatbild wurde dem Abte Cölestin Gangl¬ bauer von seinen Kapitularen gewidkmet, als er 1881 auf den erz¬ bischöflichen Stuhl nach Wien berufen wurde. Sein Schöpfer ist der bedeutende heimische Künstler Adolf Obermüllner, geboren zu Wels 1833, gestorben zu Wien 1898, der mit glücklicher koloristischer Anlage besonders das Alpenbild pflegte

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