Werner Konstantin - Kremsmünster in Wort und Bild

62 der ehemaligen Abtwohnung des Anton Wolfradt, dessen Wappen mit den drei Wolfsköpfen wir an der Decke in reicher heraldischer Ausführung sehen. Betrachten wir zuerst den eigenartigen Plafond, der von einem runden Mittelgemälde aus, konzentrisch in 17 Felder zerlegt ist, die mit prachtvollen Gemälden geschmückt sind, welche nach dem humanistischen Geschmacke der Seit liebliche, mythologische Szenen. meist nach den Metamorphosen von Ovid darstellen. In der Großer Saal mit reichgeschnitztem Plafond. Mitte: jupiter mit dem Adler in kühner Verkürzung umgeben von einem wirren Knäuel von gewaltigen Leibern der Titanen und Men¬ schen. Ringsherum die vier jahreszeiten in lieblichen, idyllischen Szenen: a) Frühling: Blumenbekränzte Eroten spielen mit einem Bock, b) Sommer: Die Göttin Pomona reicht Früchte von einem Baum; c) Herbst: Der tanzende Bacchus bei der Weinlese; d) Winter: Ein alter Mann wärmt sich am Feuer. Sämtliche Bilder sind mit äußerst zierlichen dazu passenden Landschaften geschmückt; nach außen folgen vier Wappenbilder. Swischen den Wappen: Denus beweint den geliebten Adonis, der von einem Eber zerrissen wurde; Rosen keinem aus dem Blute des schönen Jünglings, weiße Anemonen aus den Tränen der Göttin. Dorne die Sage von Pyramus und Thisbe. Die jungfrau stößt sich das Schwert in die Brust, als sie ihren Geliebten tot findet, der irr¬ tümlich glaubte, Thisbe sei von einem Löwen zerrissen worden. Links

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