Werner Konstantin - Kremsmünster in Wort und Bild

55 traits besitzt; der ernste sinnende Ausdruck des alten Gesichtes mit den herben Zügen erinnert ganz an das bekannte Dortrait des Bürger¬ meisters Brauweiler in Köln, außerordentlich fein sind die Hände und die Agrafe des Kleides ausgeführt. Der Ausdruck des etwas größeren Gegenstückes, 117, ist noch strenger, ein bitterer Zug geht durch das faltenreiche Antlitz; die Ausführung der auf die Brust gefalteten Hände und der Halskrause, wie die ganze haltung weisen auf die Manier Hans holbeins des Jüngeren (1493—1543), der sich in England zum größten Dortraitisten ausbildete. Das bekannte Bild der Dreifaltigkeit, 26, mit den herrlichen, musizierenden Engeln nach Albrecht Dürer, dürfte von Francken ausgeführt sein. Das Nachtstück, rechts 29, Gefangennahme Christi, auf Marmor gemalt, zeigt eine ausgezeichnete Lichtwirkung; der düstere Schein der Dechfackeln fällt gerade auf das Antlitz Christi und den Kahlkopf des Detrus, während Judas und die Kriegsknechte im Dunkeln sind. Das kleine Kunstwerk ist von Bassano (acopo da Donte) (1510—1592), von dessen §amilie „Bassani“ genannt nach ihrem Ge¬ burtsort bei Denedig, auch in Wien eine Anzahl von Werken sind. Auf der Rückseite des Ständers treffen wir zwei Werke des be¬ kannten Nürnbergers Joachim von Sandrart (1606—1688), Skizzen von Altarblättern in Lambach. 51, „Die Reliquien des heil. Julian“. 52, „Der Martertod des heil. Plazidus und seiner Genossen“. Von diesem Künstler, der als Schriftsteller einen bedeutenden Namen hatte, befindet sich in der Sommerabtei das schöne Gemälde „Der Winter“. Die heil. Samilie, 53, gehört wohl der italienischen Schule an; ebenso die beiden Bildchen auf Kupfer; 64, Ein bärtiger Mann am Feuer und 55, Eroten mit Trauben. Die übrigen Gemälde des Kremser=Schmidt meist nach Rubens: 88, Abnahme Christi vom Kreuz. 118, Sturz der bösen Engel. 104, Anbetung der Hirten. 122, Christus am Kreuz. 124, Kremser¬ Schmidkt, Detrus und Paulus nehmen Abschied vor ihrem Martyrium. Beim Renaissance=Ofen. 11, Großes Stilleben, Gans und Küchen¬ geräte. 12, Der Abschied des jungen Tobias von seinen Eltern, eine treffliche Arbeit eines späteren italienischen Meisters. 13, Das auffallend schöne Bildnis eines Mannes im roten Mantel soll den tapferen Alba¬ nesenführer Skanderbeg darstellen. Kunstkenner schreiben es dem vortrefflichen Bildnismaler Johann Kupetzky (1666—1740) zu, der im Kolorit Rembrandt nahe kommt; Latinover denkt sogar an die Werkstätte des gewaltigen Bildnismalers Franz Hals. Das große Bild der heil. Familie, 14, auf Kupfer, gehört wohl der römischen Schule des 18. Jahrhunderts an. Die Bilder bei den §enstern r., 18, 19, Brustbilder alter Männer. 17, Madonnd. 20, Kopie der Kreuztragung nach Bassano. 16 und 21, Die Sündflut und Serstörung von Sodoma und Gomorrha von Bern¬ hard Schmidt (1712—1781) dem „Gmundner=Schmidt“ der viele

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