Werner Konstantin - Kremsmünster in Wort und Bild

16 fruchtbare Barockzeit und für unser Stift überhaupt die Bauzeit ab. Deutlich läßt sich in der Baugeschichte des Stiftes das Mesen und die Bedeutung der österreichischen Barockkunst erkennen. Die ersten Träger dieser Richtung waren Italiener, die Perioden folgen sich in natur¬ gemäßer Entwicklung, auch unsere Bauweise und Dekoration zeichnet sich durch besondere Lebendigkeit und Wärme aus, der Höhepunkt der Entwicklung wird mit dem Siege der Gegenreformation und mit der Befreiung von der Türkengefahr erreicht; je mehr die Deriode der Aufklärung einsetzt, desto mehr flaut die Kraft der schöpferischen und frei gestaltenden Kunst ab. Auch bei uns ist die Barocke der letzte große Baustil gewesen. Alle späteren, ohnehin nicht umfangreichen, Bauten sind nur Nachklänge oder Wiederholungen früherer Stilformen ohne besonderen künstlerischen Wert. So ist auch das im Jahre 1891 aufgeführte neue Gymnasialgebäude, trotz der an und für sich gefälligen Front¬ gliederung im modernen Renaissancestil, weder originell noch im Ein¬ klang mit den gefälligen und schlichten Formen der übrigen Stifts¬ gebäude. Die Dollendung des großen Bauplanes der ganzen Barockanlage durch die Verlängerung des Wassergrabentraktes bis zum jetzigen Gymnasium, wodurch auch der Konventgarten mit einem großen Ge¬ bäudeviereck umgeben worden wäre, hat schon Abt Alexander Straßer geplant, doch ist dieser Baugedanke nicht mehr zur Aus¬ führung gekommen. AnaaAAa222 Das Stiftswappen und die Gründungssage. Das uralte Stiftswappen, welches uns bei unserem Rundgange an vielen Stellen und in mancherlei Formen begegnen wird, zeigt einen geteilten und oben halb gespaltenen Schild mit drei Wappentieren, überragt von Infel und Stab, als heraldischen Würdezeichen der Abtei. C annny 00 22 D Im linken grünen Felde befindet sich der Eber — mit dem gebrochenen Speere oder der Saufeder 30 im Leibe, im rechten roten Felde der Hund mit 1 4 goldenem Halsband, im weißen Felde unten ein 2 2 4 roter Ochse oder ein Rind; das kleine Herz¬ 6 schildchen in der Mitte mit dem Buchstaben K wurde erst seit äbt Anton Wolfradt zu Beginn des siebzehnten Jahrhunderts beigefügt. Bei Ver¬ einigung mit dem persönlichen Abzeichen des Abtes, wird der Hund hinabgerückt und es er¬

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