Werner Konstantin - Kremsmünster in Wort und Bild

15 1703), der ein ganzes Heer meist italienischer Architekten, Bildhauer, Stuccateure, Maler und Teppichsticker beschäftigte und auch fürstlich besoldete. Erwähnen wir nur den berühmten Dombaumeister von Passau Carlantonio Carlone, den erfindungsreichen Plastiker Giovanni Battista Barbarino, den begabten Maler Antonio Galliardi, welchen er auf seine Kosten bei dem berühmten Car¬ pophoro Tencalla in der Freskomalerei nach italienischer Manier ausbilden ließ. In diese Zeit des dekorativen Barock fällt die Dollen¬ dung des inneren Gebäudeviereckes durch den Ausbau des Gasttraktes 1670, die Erbauung unserer großen Prachträume wie des Kaisersaales, des Refektoriums und der darüber liegenden Bibliothek, die Barocki¬ sierung der Stiftskirche und Dollendung der Turmfassade in der heutigen Form 1681. Auch der merkwürdige Fischbehälter, die präch¬ tigen Räume der Sommerabtei, sowie geschmackvolle Gartenanlagen nach welscher Manier stammen aus seiner Seit. Für die Periode der Monumentalbarocke blieb bei uns kein Raum mehr zur Umgestaltung in großartigen Dimensionen übrig, da ja um 1700 beinahe alles vollendet war; auch hätte ein hoher Kuppelbau für unsere verhältnismäßig schmale Kirche wenig gepaßt. Aber der Cha¬ rakter dieser glanzvollen Deriode spricht sich doch auch bei uns deutlich aus in dem Riesen=Deckengemälde des Kaiser¬ saales und des mächtigen und ein¬ drucksvollen Hochaltarbildes von An¬ dreas Wolf, das unter dem gewaltigen Abte Alexander II. Straßer (1709 31) aufgestellt wurde. Unter ihm vollendete Jakob Prandtauer das Diereck des äußeren Stiftshofes mit dem stilvollen Gebäude des Eichentores. Die Tätigkeit des frommen und großen Abtes Alexander III. Fixl¬ Abt Alexander II. Straßer (1709-31). unter welchem Prandtauer die millner (1731—59) fällt bereits in Gebäude des äußeren Stiftshofes die Seit des Überganges zum Orna¬ vollendete. mentstil des Rokoko, der dann bei Dekorierung der Säle und Ausgestal¬ tung der Einrichtung bis zum Ausgange des Jahrhunderts immer mehr überhand nimmt. Schon in die Seit der Kaiserin Maria Theresia fallen die Errichtung der Akademischen Kapelle, die Erbauung der Sternwarte (1748—58) und die Dollendung des Urturmes im Prä¬ latenhofe. Mit der segensreichen Tätigkeit dieses äbtes schließt die so

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2