Werner Konstantin - Kremsmünster in Wort und Bild

123 wo man die Fleischkost durch den Genuß von Fischen ersetzte. Daß sich Kremsmünster auf diesem Gebiete besonders auszeichnen konnte, hängt schon mit dem Besitze des herrlichen Almsee zusammen, dessen Gebiet dem Stifte bereits bei der Gründung mit zwei Fischern zugewiesen wurde; in manchen Urkunden ist von Verträgen und Vergleichen, von Ankäufen oder Schenkungen von Fischwässern in Seen und Flüssen die Rede. Auch in den Kammereirechnungen werden Ankäufe von Fischen häufig erwähnt, besonders um die Mitte des siebzehnten Jahrhunderts, wo der Bedarf besonders groß war und man sie nicht nur von den Traun= und Donaufischern in Linz, sondern auch svon Budweis oder Regensburg bezog. Den Bau des ersten §ischbehälters, der sich links vom Eichentore befand, begann der große Kunstfreund äbt Alexander a 31 816 Hr II1 Der Fischbehälter, aufgeführt 1691 unter äbt Erenbert Schrevogl, besteht aus fünf Wasserbecken umgeben von zierlichen Arkadengängen. Lacu bald nach Beginn des siebzehnten Jahrhunderts. Wie man aus einer alten Abbildung des Stiftes in der Monasteriologie des Carolus Stengelius deutlich erkennt, war dies ein Arkadenbau mit mehreren Weihern und mit Statuen und Freskogemälden so kunstvoll verziert, daß der kunstsinnige äbt wohl aus Eifersucht beim kaiserlichen Hofe der Verschwendung bezichtigt wurde und auf höheren Befehl den Bau einstellen mußte. Diese Anlage mit Renaissancecharakter bestand hundert Jahre und wurde beim Neubau der Meierhöfe vollständig beseitigt. Derselbe Abt errichtete 1607 an der Stelle, wo der herzogssohn Gunther vom Eber getötet wurde, die Bernardus Noricus als „Gund¬ reich“ bezeichnet, den zweiten Fischbehälter und eine Art Wasser¬ pavillon für sich als Sommerlusthaus. In der Mitte der ganzen Anlage, die sich im sogenannten Hopfengarten hinter der Schwimmschule be¬ findet, ist ein ziemlich großes Becken, das von einer Steinbrüstung mit

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