Werner Konstantin - Kremsmünster in Wort und Bild

118 hofe schweift der Blick bis zu den fernen Anhöhen bei Linz der Gisela¬ warte, des Döstling= und Pfennigberges; weiter rechts ist die liebliche Landschaft mit den beiden hübschen Schlössern Achleiten und Krems¬ egg geziert, darüber die blauen Mühlviertlerberge beim hochgelegenen St. Thomas am Blasenstein und über Steyr die bewaldeten Hügelzüge des Damberges mit der Laurenzikapelle, die Pyrämide des Schiefer¬ steines bis zu den Gipfeln des Sensengebirges. Noch großartiger ist die Fernsicht auf der Südkseite, wo wir über dem herrlichen Landschaftsbilde des Kremstales die riesigen Bergketten des Toten= und Höllengebirges verfolgen können; schon durch Schattierung und Farbenabtönung scheiden sich die geologischen Formationen der Klyschzone mit sanften und bewaldeten Höhen, von der steilen und unfruchtbaren Kalkzone und der Region der eis= und schneebedeckten höchsten Gipfel. Dom Warschenek bei Windischgarsten angefangen, sehen wir über den steilen Wänden der Krems= und Falkenmauer mit dem Felsendurchgang des Törls noch hoch aufragen den Kleinen und Großen Priel, dessen mächtiges Gipfelkreuz man auch mit einem bescheidenen Glase gut ausnehmen kann; hierauf folgen die kühnen Linien der Almseerberge, von denen zwei, der Hoch¬ platter und Röllberg die Figur eines „Sau¬ zahnes“ bilden, ferner die Kuppe des Ras¬ berges und über dem lieblichen Gebirgs¬ dörflein Magdalenaberg der Hohe Salm; weiter rechts drängt sich der Felsenblock des Traunsteins hervor, der wohl den Riesen des Toten Gebirges kaum zur Leibesmitte reicht, aber infolge seiner weit vorgeschobenen Lage bei Gmunden im ganzen Doralpenland so mächtig hervortritt; mit dem Höllengebirge verliert sich der Blick in der blauen Ferne. Zu unseren Füßen haben wir einen schönen Über¬ blick der uralten Siedlung Kremsmünster, das Ein alter Quadrant der Dächergewirr des mächtigen Stiftsgebäudes Sternwarte vom Jahre 1776. mit den zahlreichen Höfen und lieblichen Gärten, die zierlichen Häuser und Dillen, die verschiedenen Anlagen bilden eine hübsche schmucken Gehöfte und „Markt“ weit im Tale hinzieht und als „Burg¬ Umrahmung, die sich als fried“ anmutig die verschiedenen Anhöhen und Hügeln oberhalb des Stiftes erklettert. In den Türmchen, die diese beiden Terrassen noch überragen, sind verschiedene Beobachtungsinstrumente aufgestellt, zu denen aber der Zutritt nicht gestattet ist; in einer beweglichen Kuppel der große

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