Werner Konstantin - Kremsmünster in Wort und Bild

113 der in einem eigenen Meridianhaus im Hofgarten aufgestellt und von Abt Leander am 2. Dezember 1908 feierlich eingeweiht wurde. Wir beginnen nun mit dem Erdgeschoß eine kurze Wanderung durch die Räume der Sternwarte und betrachten uns die Sammlungen, deren naturwissenschaftlichen Objekte mit klaren und gut orientierenden Aufschriften versehen sind. Zu beiden Seiten des Einganges sind in Nischen unter den §enstern zwei alte Grabsteine eingelassen, von denen die linke WPUAR: Römische Grabinschrift, eingemauert im Vorhause des Erdgeschosses der Sternwarte. Der römische Ofsizier des Tampianischen Reitergeschwaders Dictorinus errichtet für sich, seine Gemahlin, seine Tochter und seinen Sohn dieses Denkmal. Der Text lautet mit Auflösung der Abkürzungen: Dis Manibus. Titus Flavius Victorinus ex decurione alae Tampianae vivus fecit sibi et Flaviae Victorinae filiae obitae annorum 23 et Cosutiae Verae conjugi obitae annorum 50 et Cosutio Firmo filio dulci obito annorum 15. Den heiligen Manen gewidmet. Titus Klavius Dictorinus, ein Deteran des Tampianischen Reitergeschwaders hat noch bei Lebzeiten dieses Monument errichtet für sich, seine Tochter Klavia, gestorben im Alter von 23 Jahren, seine Gattin Cosutia Dera im Alter von 50 Jahren und seinen lieben Sohn Cosutius Firmus, gestorben im Alter von 15 Jahren. römische Tafel besagt, daß Titus Klavius Dictorinus, ein aus¬ gedienter Reiteroffizier des Tampianischen Geschwaders bei Lebzeiten eine Grabstätte errichtet habe für sich selbst, für die im 23. Jahr ver¬ storbene Tochter Klavia Dictorina, für die im 50. Jahr verschiedene Gattin Cosutia Dera und für den im 15. Jahr gestorbenen lieben Sohn Cosutius Firmus. Der Name „ala Tampiana“ rührt her von dem Be¬ gründer des Reitergeschwaders, Tampius Klavianus, der Statthalter in Dannonien war und auch auf einem Militärdiplom Trajans aus dem Jahre 104 n. Chr. genannt wird. □

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