Werner Konstantin - Kremsmünster in Wort und Bild

110 tungen angefertigt, von denen noch eine Anzahl vorhanden sind. Als Begründer des mathematischen Museums istzäbt Schrevogl zu be¬ trachten, der zahlreiche wertvolle Instrumente ankaufte, die dann in eine mathematische Stube vereinigt und endlich in die nun erbaute Sternwarte übertragen wurden. Im Jahre 1760 war der hohe Beob¬ achtungssaal eingerichtet und zur BBeobachtung der Sonnenfinsternis am 12. Juni eilte der Abt Berthold Dogl (1759—1771) selbst herbei und weihte so gleichsam die Sternwarte ein Im nächsten Jahre wurden auch die übrigen Säle eingerichtet und außer den Apparaten und Instrumenten auch die Naturalien und die Gemäldesamm¬ lung in die Sternwarte übertragen; nach dem Willen des äbtes sollte das Gebäude nicht nur der Sternkunde dienen, sondern zugleich ein Museum der Natur, der Kunst und der Altertums¬ kunde sein, und diesen universalen Cha¬ rakter hat es noch bis heute bewahrt. Die Leitung des neuen Institutes übernahm der jüngere Bruder des P. Plazidus Fixlmillner + 1791. großen äbtes Alexander III., P. Plazi¬ Der erste Astronom der Sternwarte erwarb sich durch seine Werke europä¬ dus Fixlmillner, der sich als erster ischen Ruf. Astronom, besonders durch die Berech¬ nung der Uranus=Bahn, so große wissenschaftliche Verdienste erwarb, daß er im In= und Aus¬ land allgemeine Anerkennung fand und seinem Stifte zur größten Zierde gereichte. Von diesem vortrefflichen Mann, dem kein Sweig des menschlichen Wissens fremd blieb und der auch als Professor, Rektor der Akademie, Redner und Musiker Ausgezeichnetes leistete, hat sich ein lebensgetreues, sprechendes Bildnis erhalten, das wahrscheinlich vom Kremser=Schmidt, der damals viel in unserer Gegend war, herrührt. Unter den folgenden Astronomen verdienen Erwähnung die zwei ausgezeichneten Männer P. Thaddäus Derflinger (1791—1824) und P. Bonifaz Schwarzenbrunner, die sich nicht nur auf dem Gebiete der Astronomie, sondern auch als Erzieher und Schriftsteller, letzterer besonders für die Hausgeschichte, große Verdienste erwarben. P. Marian Koller, der 1847 in das Unterrichtsministerium berufen wurde, richtete das magnetische Observatorium ein; seinen Bemühungen ist auch die Anschaffung des 5½ zölligen parallaktisch montierten Re¬ fraktors zu danken, der unter P. Augustin Resthuber, dem nachmaligen Abte aufgestellt wurde. Unter den folgenden Direktoren P. Gabrie

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