Nachruf auf August Hermann Kotschy - evangel. Pfarrer in Steyr 1889-1890

— 14 Stoppeln, sondern Gold, Silber und Edelsteine, das Gold des Glaubens, das Silber eines frommen Lebens mit allen christlichen Tugenden als den kostbarsten Edelsteinen. (I. Cor. 3, 11—13.) Das sei unser Trost, unser Gebet, unsere Hoffnung für Dich, verwaiste Gemeinde, und welchen Trost habt Ihr, liebe theure Freunde, Gattin, Tochter und ihr Alle, die Ihr ihn verstanden, geachtet, geliebt habt? Auch uns ist im Glau¬ ben es gewiß: Er lebt! Er lebt, los von aller Mühe, rein von Sünden, frei von Schuld, gerecht, heilig und selig in seinem HErrn Christus, an den er geglaubt, den er be¬ kannt, gepredigt, geliebt hat. Nun betet er an die unendliche Liebe seines Gottes und Heilandes, von der er hier uns oft mit feuriger Zunge, mit thränendem Auge aus übervollem Herzen geredet hat. Wir wollen an seinem Grabe diese Liebe erheben und preisen, ihr vertrauen, daß sie es mit unserem lieben Freunde, den wir so schwer vermissen, gut gemeint und gemacht hat, und ihr vertrauen, daß sie uns trösten und helfen werde in und aus aller Noth um Jesu Christi willen, Amen. Gebet und Einsegnung vom hochwürdigsten Herrn Superintendenten J. E. Koch von Wallern. nach Deinem unerforschlichen, aber allein weisen Rathe unseren lieben Bruder, den Hirten dieser Gemeinde, nach kurzer, chwerer Krankheit unerwartet schnell aus diesem Leben ab¬ berufen. In tiefer Beugung und mit großem Schmerze stehen wir an seinem Grabe und demüthigen uns unter Deine ge¬ waltige Hand, Du Herr über Leben und Tod, dessen Ge¬ danken und Wege so oft ganz andere sind, als unsere Ge¬ danken und Wege. Wir danken Dir, wenn auch mit thränendem Auge für alle Gnade und Barmherzigkeit, welche Du an dem theuren Entschlafenen in mehr als 51 Jahren gethan hast; danken Dir, daß Du ihn frühe schon zu Deiner und Deines Sohnes heilsamen und selig machenden Erkenntniß gebracht, zum

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