Oberösterreich - Kulturdenkmäler Kirchen, Schlösser und Burgen

NIEDERTHALHEIM An der Straße von Gaspoltshofen nach Schwanenstadt liegt das langgestreckte Dorf Niederthalheim. Die Kirche des Ortes wurde unmittelbar vor dem ersten Weltkrieg in den Jahren 1913-1914 unter Pfarrer Starlinger vom Linzer Baumeister Friedrich Gangl erbaut. Man hat damals von der alten Kirche den zierlichen Turm und den Hochaltarraum, der jetzt als Beichtkapelle dient, stehen lassen und dann zwischen beiden eine helle geräumige Kirche im neubarocken Stil errichtet. Der neue Hochaltar mit der Statue der Kirchenpatronin Margarita stammt aus der Werkstätte des Meisters Ludwig Linzinger, der 1929 in Linz gestorben ist. Die Malereien schuf Andreas Strickner aus Linz-Urfahr. Sie stellen im Hochaltarraum das Marthyrium der hl. Marga rita und an der Decke die 14 Nothelfer dar. Am Fronbogen sieht man die Verherrlichung des Allerheiligsten Sakramentes durch die weltlichen und geist lichen Stände. Die Decke im Kirchenschiff ist ge schmückt mit den 15 Rosenkranzgeheimnissen. Die Or gel stammt vom Orgelbauer Albert Mauracher aus Salzburg-Mülln. Als im Jahre 1962 die Kirche von Meister Daringer aus Wildenau renoviert wurde, kam im alten gotischen Teil die Jahreszahl 1073 zum Vorschein. Diese Zahl scheint auch in der Pfarrchronik als Gründungsdatum der Kirche auf. Ein Kenner meinte jedoch, die Null bedeute einen halbierten Achter, so daß die Jahreszahl 1473 richtig heißen soll. Diese Zeitangabe würde am ehesten dem gotischen Baustil entsprechen. 1 II I OHLSDORF Ohlsdorf ist eine der ältesten Pfar ren des Landes und war bis zum Jahre 1328 Pfarre von Gmunden. Die Pfarrkirche zum hl. Martin,eine zweischiffige, gotische Halle mit Chor, Westempore und mächtigem Westturm entstand nach dieser Zeit als Filialkirche von Gmunden, die später dem Benediktinerinnenstift Niedernburg in Passau einverleibt war. Die barocke Einrichtung stammt aus dem Ende des 17. Jahr hunderts. Kunsthistorisch wertvoll ist die Filialkirche zum hl. Nikolaus in Aurachkirchen. Sie zählt zu einer der seltenen noch erhaltenen roma nischen Landkirchen Oberöster reichs. An das in regelmässigen Schichten gemauerte romanische Langhaus aus dem 12. Jahrhundert, das die Chronik mit einem vorhanden geDas Presbyterium schmücken Figu ren aus gotischer Zeit, unter ande rem eine Gruppe Anna Selbdritt, die aus dem Umkreis des Lienhart Astl stammt. Das spätgotische Kreuz des Triumpfbogens stammt aus dem Jahre 1510. Als besondere Kostbar keit sind zwei Glocken aus der Zeit um 1280 erhalten. Die Kirche, die eine Kostbarkeit für Kunsthistoriker bildet, bietet einen Anziehungspunkt besonderer Art. Der gut erhaltene und gepflegte bauliche Zustand ist der Mitarbeit des Bundesdenkmalamtes zu ver danken, sowie der Initiative und dem Verständnis des Dechanten Vinzenz Kern, der als Beauftragter des Kirchenerhaltungsvereines Aurachkirchen fungiert, zuzu schreiben.

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