SCHWERTBERG Durch ihre Lage auf einer terrassen förmigen Anhöhe verleiht die Pfarr kirche von Schwertberg dem Aistmarkt zu ihren Füssen ein besonders reizvolles Gepräge. — Die Kirche ist ein spätgotischer Bau, der gegen Ende des 15.Jahrhunderts errichtet worden sein dürfte. Es handelt sich um eine netzrippengewölbte zweischiffige Halle, die in den Jahren 1913/14 durch einen Zubau ver größert wurde. Seit dem Jahre 1357 hat sie die Funktion einer Pfarrkirche (ur sprünglich gehörte das linksseitige Aistufer zur Pfarre Naarn und die rechte Uferseite zu Ried). Sie ist dem hl. Jakob und dem hl. Philipp geweiht. — Bis zum Jahre 1803 befand sich der Friedhof rund um das Gotteshaus; die heute noch be stehende Familiengruft des Grafen geschlechtes Thürnheim stammt aus dieser Zeit. — Der Kirchenvorplatz wurde im Zuge des Neubaues des Pfarrhofes und des Pfarrheimes im Jahre 1969 teilweise neu gestaltet. — Erwähnenswert ist auch die in nächster Nähe der Kirche gelegene Kalvarienkapelle, ein achteckiger Bau, der 1689 von Carlo Antonio Carlone errichtet wurde. ■ I ... Vi'... 1 II VORDERSTODER Vor dem majestätischen Panorama des Toten Gebirges, der Prielgruppe mit dem zweithöchsten Berg unseres Heimatlandes, umsäumt von grünen Waldbergen und stillen Hochtälern mit prächtiger Alpenflora, liegt im ,,schönsten Nordalpengebiet Öster reichs" in über 800 m Höhe die Alpenstreusiedlung Vorderstoder mit der vom Bamberger Bischof Friedrich von Aufsetz unter Stiftsdechant Andreas Saccauer von Spital am Pyhrn (zwischen 1440 und 1507) erbauten spätgotischen Wallfahrtskirche ,,Maria am Stein". Als 1506 im Stift Klosterneuburg die Reliquien des hl. Leopold zur öffentlichen Verehrung erhoben wurden, faßte man den Plan,für die erste an den neuen österreichischen Heiligen zu übertragende Kirche, eine der schönsten Landschaften unserer Heimat auszuwählen. So wurde die Wallfahrtskirche von Vorderstoder das erste dem hl. Leo pold geweihte Gotteshaus. Davon kündet am Hochaltar das große Gemälde von Martin Johann Schmidt, ,,Kremser Schmidt", sign. 1771: ,,Der hl. Leopold weiht der Gottesmutter seine Stiftung". Von den vier überaus schönen, fast lebensgroßen barocken Statuen des Presbyteriums, sind die Berufs- und Struktur-Heiligen des Stoderlandes, St. Josef, der Patron der Forstwirt schaft und der Holzverarbeitung, sowie der Patron der Landwirte mit Schaufel und Pflugschar, St. Isidor, besonders zu erwähnen. Viel bewundert wird der rechte Seitenaltar mit einer seltenen Dar stellung der Heiligen Drei Könige: Elegante, schwungvolle Königsge stalten mit ihren Zeptern und Ga ben. Die spätgotische Madonna des GnadenaltarSs ,,Maria am Stein", um geben vom hl. Joachim und der hl. Mutter Anna, stellt Maria als Königin des Himmels dar. Sie trägt auf dem rechten Arme das göttliche Kind, das der Mutter einen Apfel reicht. Gefördert durch Gebetserhörungen blühte die Wallfahrt rasch auf. Unter geänderten Andachtsfor men kommen auch heute noch Beter aus nah und fern.
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