Oberösterreich - Kulturdenkmäler Kirchen, Schlösser und Burgen

CHRISTKINDL Die Wallfahrt zum Christkindl begründete 1695 der Thurnermeister Ferdinand SertI aus Steyr. Er brachte ein kleines wächsernes Christkind hierher und barg es in der Höhlung jenes Baumes, der auch jetzt noch im Hochaltar sich befindet. Er kam oft zum Christkindl und erbat sich Heilung von der Fallsucht. Nach 3 Jahren war er gesund. Sowie erst seine Krankheit in Steyr bekannt war, sprach sich auch seine Gesundung rasch herum und damit war die Wallfahrt zum Christkindl eröffnet. Der Zustrom zum Christkindl nahm rasch zu. So schaltete sich der Abt Anselm Angerer vom Kloster Garsten ein, erbat sich 1698 vom Bi schof von Passau die Erlaubnis zum Bau einer Kirche und ward so zum Vater unserer schönen Barockkirche. Am 31. Mai 1708 war die erste große Feier zu Ehren des Christkindes. Zwei große Meister haben die Kirche gebaut: Job. B. Carlone plante und begann den Bau; Jak. Prandtauer vollendete ihn; er ist wohl auch der geistige Vater des Hochaltares, ein Juwel öster reichischen Barocks. In mächtiger Szenerie stellt er die Ankunft des Gottessohnes dar, im Gna denbild sich zeigend. Eine Engelsglorie senkt sich hernieder in das Geäst des Gnadenbaumes, in dem schon SertI das Gnadenbild geborgen hatte. Thronend über den Wolken streckt Gott Vater majestätisch seine Segenshand aus, darun ter das Sinnbild des Hl. Geistes. Das Gnadenbild selbst befindet sich dzt. in einem Silberschrein, umgeben von einem Strahlenkranz. Der Taber nakel in Gestalt einer Weltkugel ist das Werk eines Kupferschmiedes aus Unterhimmel. Das Weihnachtsbild auf dem Muttergottesaltar schuf Karl v. Reselfeld, das Kreuzigungsbild gegenüber K. Loth; Beide Bilder umrankt ein Kranz von Akanthusblättern,je zwei Figuren aus der Stiftswerkstätte von Garsten flankieren die Bilder. Weit über die Grenzen Österreichs hinaus drang der Ruf Christkindls als im Jahre 1950 die österreichische Post ein Weihnachts-Sonderpostamt errichtete, das sich nicht nur bei Sammlern und Kindern, sondern allenthalben großer Be liebtheit erfreut. An die Zweimillionen-Grenze reicht der Posteinlauf beim Christkindipostamt heran. Christkindl besitzt auch eine interessante me chanische Krippe, gute Volkskunstarbeit, erbaut in 40jähriger Freizeitarbeit vom Schlosser Karl Klauda. Sie kanmim Pfarrhof besichtigt werden. I if mm. -* -tt>" ■ mmjL 64

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