KÖNIGSWIESEN Königswiesen (Chunegewisen). Älteste urkundliche Erwähnung des Pfarrortes 1146. 1147 wurde die Pfarre von den Augustinern von Waldhausen aus gegründet. 1456 wurde die alte Kirche durch Baumeister Mathes Klayn(dl) umgebaut und erweitert. Klayndl schuf dadurch mit dem einmaligen, originellen Netzgewölbe eine der hervorragendsten Kirchenbauten der Spätgotik in Österrreich. Auf dem Hochaltar ist eine Nachbildung aus dem Jahre 1827 des um die Mitte des 15. Jahrhunderts entstandenen Gnadenbildes der gekrönten Muttergottes mit dem Jesuskinde. Neben dem Hochaltar befindet sich ein spätbarockes Kruzifix aus dem 18. Jahrhundert. Der Taufstein stammt vom Jahre 1574. Die schönen Schnitzereien an den Altären und Kreuzwegbilderrahmen wurden vom Bildhauer Ludwig Plakoib erneuert. Die 2 großen Glocken sind seit 1549 auf dem Turm. Das Glöcklein auf dem Vierungsturm brachte der Kriegsheimkehrer Rudolf Braun heim. Der Kirchturm ist bis über die Schallfenster gotisch, 45 m hoch. Die Turmuhr ist neu und seit 1.9.1954, als der Pfarrer vom Hl. Land heimkam, beleuchtet. Der schön gepflegte Friedhof trug wesentlich dazu bei, daß Königswiesen in der Bewertung ,,Wir suchen den schönsten Ort" den 1. Preis bekam. Die Weihnachtskrippe der Kirche und das Friedhofskreuz mit dem überlebensgroßen Christus sind vom akademischen Meister Arthur Rauch von Altmünster. Bei der Sturm katastrophe am 18.7.1953 wurde das Kirchendach sehr arg getroffen und auch das Friedhofkreuz umgeworfen, wobei am Christuscorpus nur der kleine Finger einer Hand beschädigt wurde. Echte Kunst zeigt auch die Arbeit des schmiedeeisernen Gitters am Eingang zum Kirchenplatz (von der Kunstschmiede Bohrn aus Gloggnitz). Kaum war das Gitter 1956 fertig, zog durch dasselbe die Fatimastatue in die Kirche ein. Die Kirche ist innen und außen renoviert und würdig eines Gotteshauses. Auf dem Kirchenplatz steht der Pranger und das Kriegerdenkmal. Unter den vielen Gefallenen ist auch Kooperator Franz Krautgartner, der in Belgrad von Partisanen erschossen wurde. Sehr hart war hier die letzte Zeit des 2. Weltkrieges. Es gab Kämpfe und Tote. Auf dem Kirchturm war ein Maschinengewehr aufgestellt worden. Deshalb beschossen die Amerikaner den Turm. Am 6. Mai 1945 hatte Pfarrer Karl Haider bei der Sonntagsmesse nur 3 Kichenbesucher; eine 2. hl. Messe konnte wegen der gefährlichen Zeit überhaupt nicht stattfinden. In der Nachkriegszeit war die Gegend von den Russen besetzt. Die Pfarre hat viele geistliche Berufe. Auch in den Missions ländern sind Königswiesner tätig. 1348 wird ein Heinrich von Königs wiesen als Generalvikar von Freising genannt. Der selige Bischof von Linz, Rudigier, ist Ehrenbürger von Königswiesen.
RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2