GARSTEN Der Hochaltar, eine feierliche Pracht in Schwarz und Gold mit einer Höhe von 20 m, wurde von Marian Rittinger nach einem Ent wurf von Carlo Antonio Carlone geschaffen und 1685 vollendet. Das Altarblatt (mit 7,40 m Höhe das größte des Landes) und das Ober bild zeigen Maria Himmelfahrt u. Krönung, bezeichnet Frans de Neve, Antwerpen 1683. Der Taber nakel ist eine gute Arbeit von Jak. Pokorny. Neben dem Hochaltar ein lebensgroßer Osterleuchterengel, wohl von Marian Rittinger um 1700; der Marmortisch aus Resten des Bertholdialtares von 1630. An den Presbyteriumswänden hängen bedeutende niederländische Bildteppiche mit Wappen der Gra fen V. Dünewald, nach 1675. Zur Advent- und Fastenzeit werden diese Bildteppiche durch hervorra gend schöne, 1777 von Joh. Martin Schmidt in Schwarz-Weiß auf blaue Leinwand gemalte Advent- bzw. Leidensbllder verhängt. Das große Fastentuch des Hochaltares stammt von Reslfeld 1697. In der Mitte des Langhauses Abstieg in die geräuiriige Gruft mit Metall särgen der Äbte seit Roman Rau scher, des Malers Reslfeld, mehrer Mitglieder der Familie Kauthen und Mauergräber der Patres mit In schrifttafeln aus Zinn, insgesamt 55 Särge. Über der Sakristei der Sommerchor, einst Betraum der Mönche. Hervor ragender Stuck der Fam. Carlone, Fresken der Brüder Grabenberger (Thema: das Gebet). Großes Gemäl de der Kreuzigung Christi von Resl feld nach Tintoretto. Prachtvolles Chorgestühl von Marian Rittinger aus dem ehem. Kapitelsaal. In den Nebenräumen Ausstellung von Kunstwerken aus dem ehemaligen Stift Garsten, besonders wertvoll 3 Gemälde von Joh. Martin Schmidt (Kremser Schmidt). Im Friedhof wurde, als Abschluß der großen Einfahrtsallee, um 1720 eine Kreuzkapelle erbaut mit be merkenswerter Kreuzigungsgruppe. Die Seitenaltäre, schwarz mit schwe rem vergoldetem Akanthusgerank und Engelsfiguren, sind bald nach 1685 entstanden, Werkstättenarbeit nach Entwürfen von Marian Rit tinger. In der ersten Seitenkapelle rechts Nische mit Hochgrab des hl. Bert hold, eine vollplastische Liegefigur aus dem 14. Jhdt. Der hl. Berthold war erster Abt des Stiftes Garsten (1111-1142). Seine jahrhundertlan^ ge Verehrung durch das Volk wurde 1970 durch den Papst anerkannt. Sechs weitere Altäre mit überaus wertvollen Bildern, Plastiken upd Figuren gestalten den Innenraum der Kirche. Darunter besonders er wähnenswert an der Seitenwand des Skapulieraltares eine Sitzfigur der ,,Wunderbaren Muttergottes", eine Holzplastik im Typus der Nikopoia aus der ersten Hälfte des 12. Jahr hunderts. Die Kanzel ist eine prächtige Arbeit von Jak. Pokorny 1689. Wohl aus dessen Werkstatt auch die Kirch stühle aus Nußholz mit vorzüg lichem Rankenwerk. Südlich vom Sakristeieingang be findet sich die Losensteinerkapelle. Über Veranlassung des letzten Losensteiner Franz Anton Reichs fürst V. Losenstein, Dompropst zu Passau und Tit. Bischof v. Ducia, an Stelle der baufälligen, schon aus der Zeit vor der Klostergründung stam menden Laurentiuskapelle erbaut (1685-87). Plan und Ausführung von Carlo Antonio Carlone. Das Gewölbe und der Altar tragen reiche Stuckzier von Giovanni Balt. Carlone (1687). Die Begleitfiguren stellen die hl. Apollonia und Ottilia dar. Dem Künstler Antonio Galliardi (1687) werden die Fresken, Marter des hl. Laurentius, Sebastian als Pestpatron, Tod des hl. Florian, zu geschrieben. Im rückwärtigen Fen ster eine Holzplastik der hl. Dreifal tigkeit da. 1720, von einem ab getragenen Kreuzaltar erhalten. Sie wurde wohl von Leonh. Sattler ge schaffen. Bemerkenswerte Grabmäler der Losensteiner (13. Jh. bis 1653), darunter besonders das Wand-Hochgrab des Georg Achaz V. L. mit vollplastischem Liegebild des Toten und schöner Marmorgravierung, sind eine Besichtigung wert. !* I ' /■ ' \ , - ■< < W
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