Oberösterreich - Kulturdenkmäler Kirchen, Schlösser und Burgen

Die große Form des Hochaitares ist nach dem allgemein gebräuchlichen Schema der Landschaft und der Zeit komponiert und ist datiert mit 1517. Auf einer Predella mit einer plastischen Mittelgruppe steht der große Schrein mit den Flügeln und dem Gesprenge. Im Schrein be finden sich Statuen der Mutter gottes mit Jesukind, der hl. Maria Magdalena und Katharina. Alle Fi guren sind reich vergoldet und tra gen ein blaues Untergewand. Die Innenseiten der Flügel erzählen auf flachen Reliefs die Geschichte und Legende der Kirchenpatronin. Bei geschlossenen Flügeln wird die ge malte Leidensgeschichte Christi sichtbar. Die Engelsfiguren auf den festen Flügeln haben ebenfalls Be ziehung zur Leidensgeschichte. Bei diesem Altar ist auch die Rückseite reich bemalt. Außer den bildlichen Darstellungen werden noch Ranken muster verwendet. Geschaffen wur de er in einer Freistädter Werk stätte. Der rechte Seitenaltar ist dem hl. Wolfgang geweiht und soll 1520 datiert gewesen sein. Der Schrein der Predella wird von einer Sitzfigur des Titelheiligen des Altares einge nommen. Die Flügeltürchen sind innen und außen mit wertvollen Gemälden geschmückt. Die Figuren, deren plastischer Stil typisch für eine ganze Reihe solcher Werke im Mühlviertel ist, verharren im Zeitstil vor 1500. Waldburg FREISTADT W Schrein des Wolfgangaiteres Das Innere der Kirche mit Hochaltar Schrein des Laurentiusaltares Der linke Seitenaltar ist dem Erzmärtyrer Laurentius geweiht. Inder Nische der Predella ist ein vollpla stisches Vesperbild aufgestellt wor den. Der Kopf der trauernden Mut ter Gottes ist barock überschnitzt. Die Innenseiten der Flügelchen tra gen Flachreliefs. Bei geschlossenen Flügeln wird das Gemälde der hei ligen Sippe Christi sichtbar. Über den drei Figuren spannt sich ein reiches Sprengwerk. Beide Seiten altäre sind ebenfalls in der Frei städter Werkstätte entstanden. Das ehemalige Fronbogenkreuz an der Nordwand neben dem Lauren tiusaltar ist von guter Qualität und wäre nach 1515 zu datieren. Ganz besonders hervorzuheben ist das Chorgestühl. Dieses ist 1522 datiert und gehört zu dem bereits beschrie benen spätmittelalterlichen Einrich tungsprogramm. Diese Arbeit ent stammt wohl einer gewöhnlichen - p - js A ^ 'l P Chorgestühl Tischlerwerkstatt und ist als Kunst handwerk zu bezeichnen. An der Nordwand des Chores steht eine lebensgroße Statue des hl. Florian (1709),an der Südseite ein hl. Leon hard (1756). Im Jahre 1220 erscheint Waldburg erstmals urkundlich als Mutterpfarre der Kirche von Reichenthal. Ur sprünglich gehörte Waldburg zum Alt-Dekanate Naarn,seit Anfang des 15.Jahrhunderts zum Dekanate Gallneukirchen und spätestens seit 1476 zählt es zum Dekanat Frei stadt. Wie in so vielen Kirchen des Un teren Mühlviertels sind auch in der Pfarrkirche von Waldburg noch ro manische Bauteile erhalten. Die »Nord- und Südwände des Lang hauses dürften noch von der Kirche stammen, die 1220 als Pfarrkirche der damals genannten Pfarre ange nommen werden muß.

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