Oberösterreich - Kulturdenkmäler Kirchen, Schlösser und Burgen

Weyregg a. A. Weyregg am Attersee liegt auf ei nem Landvorsprung, den der Weyr eggerbach in Jahrtausenden mit sei nem Geröll in das Wasser hinausge tragen hat. Die waldreichen Hügel ringsherum tragen die uralten Bauernhäuser, deren Namen und Bauformen noch heute an die bayuwarisch-fränkische Besiedlung erin nern. Weyregg war schon in grauer Vorzeit besiedelt, wie die Funde aus der Pfahlbauzeit beweisen. Später hatten reiche Römer hier schon Villen mit allem Luxus ihrer südlichen Heimat errichtet. In der Geschichte des Ortes spielten dann manche Herrschaften eine bedeu tende Rolle; ihr Schloß am See ist leider verfallen und abgetragen wor den. Heute ist Weyregg zu einer Siedlung von über 1300 Einwoh nern angewachsen und hat sich zu einer bedeutenden ,,Sommer frische" emporgearbeitet. Die Gäste finden ihre verschiedenen Wünsche hier erfüllt, ob sie die Ruhe ein samer Gehöfte oder den Comfort moderner Pensionen, erholsame Wanderwege im Gelände oder die Wasserfreuden in allen Sportarten suchen. Die Pfarrkirche geht in ihrem spätgotischen vorderen Teil auf das Jahr 1485 zurück, während der rückwärtige Teil sowie der trutzige Turm erst um 1930 erbaut wurden. War sie einst mit einem wertvollen gotischen Altar ausgestattet, von dessen Pracht noch zwei, allerdings sehr verwitterte Statuen zeugen, so ist sie heute eine Sehenswürdigkeit durch die Wand-, Decken- und Ta felbilder, mit denen sie Prof. Karl Weiser aus Salzburg nach 1950 in ländlich-bunten Farben und mo dern-strenger Linienführung ge schmückt hat. ZELL a. PETTENFIRST 'i Zell am Pettenfirst — früher auch ,,FrauenzeH" genannt — verdankt seine Entstehung wohl eine^ Mönchszelle, die hier am Rande des Hausruckwaldes bestand. Schon zu Beginn des 15. Jh. gehörte Zell zu den meistbesuchten Wallfahrtsorten des Landes. Um 1500 wurde das jetzige gotische Gotteshaus errich tet, das zu den schönsten Land kirchen Überösterreichs gehört. Die schlanken Säulen, das schöne. Netzrippengewölbe, die reiche Chorbrüstung und das Portal zeugen von der Steinmetzkunst dieser Zeit. Um 1670 wurde die gotische Ein richtung durch prachtvolle barocke Altäre ersetzt. Durch Thomas' Schwanthaler wurde ein neuer Hochaltar und durch Veit Adam Vogl 2 Seitenaltäre angefertigt. Schwanthaler hat Teile des alten Flügelaltares (eine schöne Mutter gottesstatue und 2 weibliche Heili genfiguren) als Mittelgruppe für den neuen Altar verwendet. Die Reliefs von den Flügeln wurden im Kir chenraum aufgehängt. Ein spätgotisches Sakraments häuschen, eine Immakulata von Schwanthaler im Presbyterium und ein barockes Kruzifix in der Vor halle vervollständigen den schönen Gesamteindruck des Gotteshauses.

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